Aprikosen-Koriander-Chutney oder das Reisen der Anderen

Besonders schön ist es, wenn man den Reiseberichten anderer zuhören kann. Jeder reist anders, nimmt Eindrücke komplett anders auf. Bemerkt Gerüche anders, nimmt andere Geschmäcker mit.

So geschehen am letzten Wochenende. Auf dem Geburtstag einer sehr lieben Weggefährtin durften wir alle von den Köstlichkeiten der letzten Reisen probieren.

Unter anderem hat sie das Rezept für ein Aprikosen-Koriander-Chutney aus Frankreich mitgebracht. Und da Koriander nicht typisch für Frankreich ist, hat das Rezept ein holländisches Paar dort etabliert, die eine Auberge in Frankreich leiten.

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Gereicht mit würzigem Weichkäse und ein paar Kräckern, wäre das nur allein schon ein Festmahl für mich gewesen. Dazu gab es aber noch karamellisierte Tomaten, Couscous-Salat, leckere Dips und Wraps. Ein feines Buffet mit einem Dessert aus griechischem Joghurt, Honig und Walnüssen. Sehr lecker und Cross-Over. Lieben Dank, liebe Susi

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Meinen Liebling habe ich gleich als Rezept mitgebracht. Für das Chutney braucht man:

  • 1 Glas etwas festere Aprikosenmarmelade
  • 1 dickes Bund Koriander
  • 1 Bio-Zitrone oder 1 Limette (Zesten und Saft)
  • Walnüsse; Cashewkerne oder Mandeln zerstossen

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Zuerst die Limette/Zitrone heiss abwaschen, Zesten mit einem Schneider lösen oder vorsichtig mit einer Reibe abreiben, Saft auspressen.

Den Koriander gut abspülen und die Blätter abzupfen, einen Teil davon etwas hacken. Nun den Saft der Limite/Zitrone, die Zesten, die Marmelade, die Nüsse und den Koriander in ein verschließbares Gefäß geben und umrühren. Über Nacht stehen lassen und am nächsten Tag zu gerilltem Lammfleisch oder einer Käseauswahl servieren.

Gehört ab jetzt auf jede meiner Käseplatten dazu.

Guten Appetit!

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Einmal Pizza ohne Hefe oder Galette Caprese

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Bald ist es hoffentlich wieder soweit. Mel im geliebten Frankreich. Wie sehr vermisse ich das ’savoir vivre“, den Chic der Französinnen und das Klirren der Pastis-Gläser in den Bistros. Ok, ich gebe zu, da versteckt sich meine romantische Seite.

Durch einen tollen Zufall und liebe Menschen bin ich auch beruflich soweit gekommen, nun öfter mal Grüße aus meiner Küche zu publizieren. Schaut einfach mal auf meiner beruflichen Facebook-Seite vorbei, dann könnt ihr bald mehr erfahren, wenn Ihr wollt. Aber zurück in meine Küche:

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Mel ist allein zu Hause, dass heißt bitte einmal eine kleine schnelle Portion, die aber bitte trotzdem lecker und mit viel Gemüse. Dazu bietet sich die französische Pizzavariante ‚Galette‘ an. Der Grundteig hat eine tolle Eigenschaft, er braucht nicht ‚gehen‘ und ist mit wenigen Handgriffen belegbar, auch in einer süßen Variante.

Was braucht man dazu?

120 gr Mehl, 6-8 EL Wasser, 1/2 TL Salz, 1/4 TL Backpulver und kaltes Wasser, etwas Olivenöl zum Bestreichen des Randes

Belag: 1 frische Mozarellakugel, 1 Handvoll Cherrytomaten, 3 getrocknete Tomatenstücke, Salz, Pfeffer, Olivenöl, einige Basilikumblätter und Balsamico

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Die Zutaten für den  Teig mit der Hand und vorerst mit 3 Löffeln Wasser vermengen, nun nach und nach restliches Wasser hinzufügen, bis das Ganze eine homogene Masse ergibt. Auf einem Bogen Backpapier mit den Händen plattdrücken und ziehen, bis der Boden ca. 3 mm Dicke hat. Die Form kann ruhig unregelmäßig sein.

Nun den Mozzarella in flache Stücke zupfen und mittig auslegen. Die in Scheiben geschnittenen frischen und getrockneten Tomaten auf dem Mozarella verteilen. Vorsichtig salzen und kräftig pfeffern. Den Rand nun nach innen klappen und mit etwas Öl bestreichen. Bei 200 Grad Ober- und Unterhitze circa. 25 Minuten goldgelb backen lassen.

Lauwarm mit Basilikumblättern und Balsamico servieren. Dazu passt hervorragend ein Glas Rotwein.

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Bon appétit! Lasst es euch schmecken.

Mel auf der Suche nach der verlorenen Zeit oder Madeleines zum Tee!

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Mit dem Drehen am Thermostat der Heizung steigt mein Verbrauch an Tee zu jeder Tageszeit und die Zahl meiner Tagträume in die Sommerzeit zurück. Eines meiner schönsten Sommererlebnisse liegt schon lange Zeit zurück, ungefähr, ach nein, ich sags anders: Mit der Wahl meiner zweiten Fremdsprache, Französisch, tat ich mich anfänglich sehr schwer. Die französische Grammatik wollte nicht in meinen Kopf und Vokabeln lernen war im Englischen schon angesagt, daher war ich sehr faul.

Bis meine Ma auf die Idee kam, mich auf eine abenteuerliche Tour nach Frankreich zu schicken. Mit einer befreundeten französchischen Lehrerfamilie nebst Tochter und Hirtenhund, namens Lautschrift: „Ürsüla“. Mein erster Urlaub mit Wohnwagen noch dazu.

Meine Eltern brachten mich nach Tourcoing und vor dort aus ging es in die Provence, nach Bédoin (das wird eine andere Geschichte) und dann in einen zauberhaften Ort, wo die Großmutter damals ihr „Ferienhaus“ hatte. Dieses Haus hatte 14 (!) Zimmer, 2 Bäder und Eimer auf den Zimmern. Wir trafen dort auf die gesamte französische Familie mit 6 Kindern, sie alle machten Urlaub im Haus. Man kann sich vorstellen, das Platz auch in dieser kleinsten Hütte für alle war.

Was ich nie vergessen werde, ist der Geruch im Treppenhaus, der von der Bäckerei im Erdgeschoss die Treppe hinaufstieg. In dieser Zeit habe ich die frischesten Croissants, besten Baguettes und meine Liebe zu kleinen Madeleines entdeckt.

Dieses Teegebäck bekam erst entsprechende Aufmerksamkeit, als der Roman „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ (frz. Originaltitel: „À la recherche du temps perdu„, geschrieben 1908/09 bis 1922 und erschienen zwischen 1913 und 1927) von Marcel Proust bekannter wurde. Proust berichtet dort von seinen Kindheitserinnerungen und die verlorene Zeit, die man für falsche Freunde verwendet. Ein recht trauriges Buch, aber die Madeleines wurden dadurch erst berühmt.

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Neulich habe ich diese Silikonform entdeckt und mich eigentlich gescheut, sie zu kaufen. Ich versuche eigentlich auf überflüssige Küchengeräte zu verzichten, aber Madeleines müssen halt halbmuschelförmig aussehen. Man kann sie natürlich auch in Muffinformen ausbacken, aber dann sind es halt keine echten Madeleines.

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Rezept für Madeleines:

Man braucht ca. 100 gr Butter, 90 gr Weizenmehl, 1 TL Backpulver, 2 Eier, 85 g Vollrohrzucker, fein geriebene Schale einer Biozitrone, Zimt, Vanillemark,  Butter und Mehl für die Form

Zuerst die Form buttern und mehlen, Ofen auf 200 Grad vorheizen, die Butter zerlassen, Mehl und Backpulver vermischen, Eier, Zucker, Zitronenschale, Zimt und etwas Vanillemark extra mischen. Dazu dann das Mehlgemisch geben und zum Schluss mit der flüssigen Butter vermengen. Nach ein paar Minuten das Gemisch sorgfältig in die Form füllen, möglichst bis zu Rand, aber ohne ihn zu bekleckern. Der Rand verbrennt dann zu schnell.

Circa 8 Minuten bei Heißluft backen. Am gleichen Tag zu Tee servieren.

Bon appétit!

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Quiche de pêche et nectarine oder was mir alles unter Stress hoch zwanzig nebenher gelingt!

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Nehmen wir einfach mal an, ich würde mitten in den Vorbereitungen für ein Kochbuch stecken, in dieser Woche noch eine öffentliche Großveranstaltung im kleinen Team durchführen, ehrenamtlich in einer Großküche aushelfen und na, ja freiberuflich arbeiten… Man könnte meinen, ich rotiere im Dreieck, bin auf verzweifelter Suche nach meinem dritten und vierten Arm, ziehe mir die Haare aus und bin auf meinen Rollschuhen festgeklebt.

Leute – ich kann so nicht arbeiten. Natürlich nutze ich jede geklaute Minute und begebe mich auf die Suche nach eventuellen kreativen Einfällen. Dazu dient mir der Austausch mit Gleichgesinnten, mit ehemaligen Arbeitskollegen aus der Welt der Werbung, mit Freunden, die mal so ganz andere Themen auf dem Schirm haben und natürlich diesem Ding hier, diesem Internet. So geschehen recht kürzlich. Eine gute Freundin mit sehr nahen französischen, naja, Kontakten kündigt sich spontan an. Ich backe Mels-Blitzschnell-Quiche in abgewandelter Form. Diese hier:

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Fertig -Blätterteig, Eier, Creme fraiche, Tomaten, Zucchini, Ziegenfrisch- und Ziegenkäse, Salz&Pfeffer, Thymian und etwas Honig. 

Jetzt habe ich noch etwas Teig übrig. Was tun? Es kann ja sein, dass sie lieber etwas Süßes mag (trotz neu gestartetem Halbmarathon-Training, Chapeau, liebe Alex, hüstel)

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Ich finde in meinem Oma-Sofie-Küchengerätefundus noch kleine Tortelette-Formen für Mürbeteig-Obst-Naschereien. Diese Böden, die es noch manchmal bei guten Bäckern gibt und die man zB mit Erdbeeren, Stachelbeeren, Himbeeren, ach lassen wir das, das könnte ja bald ein neuer Blog werden.

Auf jeden Fall passen dort noch die restlichen Teigfetzen rein, die ich an der großen Form abgeschnitten habe. Was habe ich noch? Türkischen Joghurt (10 %, ja ihr Diätfanatiker, 10 % Fett-haltigen), einen Hauch Zitronensaft, 1 Ei, Vanillezucker, Grand Marnier und Minze. Schnell verrührt und abgeschmeckt und fingerkuppentief in die Form geben. Nun mit Pfirsich und Nektarinenspalten belegen, in den Ofen bei 200 Grad und ca. 10 bis 15 Minuten backen (reicht bei Miniformen wie diesen).

Servieren mit etwas Vanilleeis und Grand Marnier. Was soll ich sagen? In Schwelgemomenten wie diesen, liebe ich Stress. Und die ganzen anderen Gerichte, die eher semi-lecker sind, weil sie unter Stressbedingungen fabriziert worden sind, verfasse ich noch mal in einem extra Making Of. Das hier bleibt erst mal für lange Zeit die Ausnahme. Bestimmt!

So liebe Alex, sieh zu!!!

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Grüner Spargel oder Ziegenkäse mag dann auch jeder!

IMGP0676 Jawoll ja, meine Lieblingssaison hat angefangen – die Spargelzeit. So manch einem kommt dieses Königsgemüse buchstäblich ganz schnell zu den Ohren raus. Mir nicht. In dieser Zeit kann ich Spargel jeden Tag essen- in allen Varianten. Heute stelle ich ein Experiment vor. Nicht unstolz darf ich sagen, es ist geglückt und wird bald zur Routine. Der erste Spargel, der im Handel erhältlich ist, ist zumeist grün und kommt aus Griechenland. Ich gestehe, auch ich stehe vor dem frühen Spargel wie vor den Erdbeeren. Es ruft „kauf mich, schnell“, aber mein Hirn ist dann größer als die Versuchung, hochgezüchtetes, geschmackloses und nur farbiges Obst und Gemüse außerhalb der Saison zu kaufen. Mein Gewissen findet immer die Pestizide und anderes ungesundes Zeugs auf der noch so schönen Hülle. Nun gut, jetzt darf man. Den Weißen übrigens auch, obwohl der noch superempfindlich teuer ist. Also zurück zum Experiment: Ich liebe Quiche und Tartes und gefülltes Brot. So habe ich einfach ein Brotbackmischung als Quiche belegt. Köstlich. Dazu habe ich die Sorte ZwibbeldeNut von DankeBitte verwendet. Ich fand, der nussige Inhalt und der herzhafte Geschmack der Zwiebeln passe hervorragend zu dem zarten Grün. Für mein Experiment „Spargelquiche mit Ziegenfrischkäse und Korianderpesto“ brauchte ich wie folgt: ca. 350 gr. Brotbackmischung „Zwibbeldenut“ oder backstarkes Mehl, 400 gr., 1/2 Würfel Mehl, 400 ml lauwarmes Wasser, Quiche/Tarte-Form 250 gr. frischen grünen Spargel, Essig (Aceton balsamico bianco), Öl 3 Eier, 2 Becher Schmand, frischen Ziegenfrischkäse (ca. 200 gr) etwas Milch Salz, Pfeffer, Muskatnuss, Zucker Pesto nach Wahl IMGP0686 Zuerst das untere Drittel des Spargels abschneiden (meist trocken und hart). Je nachdem, welche Form ihr füllen wollt, den Spargelspiegel eventuell einlegen und danach kürzen. Kurz abwaschen und in Olivenöl, Salz und Pfeffer anbraten. Etwas braunen Zucker darüber geben, wenn dieser karamellisiert, mit Aceto balsamico bianco ablöschen und einköcheln lassen. etwas auskühlen lassen. In dieser Zeit die Backmischung mit Hefe und Wasser anrühren, kneten und ruhen lassen. Nun die Schmandfüllung vorbereiten. Schmand mit Ziegenfrischkäse, Eiern, etwas Milch, Salz, Pfeffer und Muskatnuss nach Geschmack verrühren. IMGP0713 Die Form dünn mit dem Teig auskleiden auch die Ränder (zuvor ölen und mit Mehl bestäuben). Spargel einlegen und Frischkäsemasse darüber geben. Bei 170 Grad im nicht vorgeheizten Backofen (Ober-und Unterhitze) ca. 45 Minuten garen, bis die Creme leicht anbräunt und der Rand knusprig wirkt. IMGP0715 Dieses Gericht kann man prima vorbereiten, zB. für Parties oder ein Picknick im Garten. Vor dem Genuss Pesto darüber geben. Meines hier war selbstgemacht aus Koriander. Es eignet sich aber auch normales Basilikumpesto, oder Petersilie- oder Bärlauchpesto oder oder. Lasst es Euch schmecken.

Neue Brotbackmischungen oder Baguette kann ja (fast) jeder

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Ich habe Post bekommen. Das Team von http://www.danke-bitte.de hat mich gebeten, die Backmischung für Baguette provençal auszuprobieren. Lieben, lieben Dank, dass hier hierbei an mich gedacht habt – ich bin ja noch nicht soooo lange dabei.

Nach Geruchs- und Konsistenztest der Mischung bin ich auf Rezeptsuche gegangen. Daraus wurde meine erste herzhafte tarte tatin aux légumes.

Für alle Nichtfranzosen: Ein tarte tatin wird umgekehrt gebacken aber richtig rum serviert!

Man benötigt…

Für den Teig:
200 gr. der Backmischung, ca. 100 gr. kalte Butter, 3,5 EL kaltes Wasser, 1 Prise Meersalz

Für den Belag:

700 gr. Gemüse der Saison (Ich habe Paprika und Möhren genommen)

Olivenöl, Salz, Pfeffer, 2 Knoblauchzehen

3 EL Aceto Balsamico
2 El braunen Zucker
frische Kräuter (Rosmarin, Thymian, Oregano)

1 Quicheform
etwas Mehl zum Verarbeiten
Ziegenfrischkäse oder Creme fraîche

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Den Teig schnell vermengen, sonst wird er durch die dann handwarme Butter zu klebrig.

Zuerst und sehr schnell alle Zutaten für den Mürbeteig vermengen, dazu die Butter in kleine Stücke schneiden. Meine Oma hat Mürbeteig sowieso immer mehr mit einem Messer „gehackt“ und nur zum Schluss mit den Händen vermengt. Den fertigen Teig zu einer Kugel formen und dann in einer Aluschale in den Kühlschrank stellen.

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Beim Gemüseschneiden auf die unterschiedlichen Garzeiten der jeweiligen Sorte achten. Sonst ist von „zu weich“ und „steinhart“ alles auf der tarte.

Nun das Gemüse waschen, putzen und in gleich große Garstücke schneiden. Paprika braucht weniger Bratzeit, als zB. Zucchini, Möhren oder Brokkoli. Hier besser hauchdünne oder sehr kleine Stücke schneiden. In einer Pfanne mit etwas Olivenöl zuerst die letztgenannten Gemüsesorten anbraten, dann die Paprika. Salzen und pfeffern. Mit etwas Balsamico ablöschen und den Knoblauch sowie die kleingehackten Kräuter dazugeben. Den Zucker darüber geben und vermengen.

Nun möglichst nett das Gemüse in der Tortenform verteilen.

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Den Teig auf die passende Größe auszurollen ist etwas schwierig, da die getrockneten Tomatenstücke meisten größer sind. Aber mit etwas Mehl und Geduld gehts dann :D.

Es wird Zeit für den Teig: Diesen auf einer bemehlten Fläche gleichmäßig rund und passend für die Form ausrollen. Auf das Gemüse in die Form geben und den Rand nach unten „Schieben“.

Ein paar Mal mit einer Gabel einstechen und für ca. 35 Minuten und 200 Grad auf mittlerer Schiene backen lassen. Der Teig sollte einen Hauch Farbe annehmen.

Nun vorsichtig auf einer Tortenplatte stürzen, Achtung, es kann Saft herauslaufen, nicht verbrennen.

Dann lauwarm mit Ziegenfrischkäse oder Creme fraîche servieren.

Bon appetit!  

Mein nächstes Abenteuer wird es sein, aus der restlichen Mischung ein kleines Baguette zu bereiten und damit den restlichen Ziegenfrischkäse zu genießen. Aber wie gesagt, dass vielleicht zum nächsten Mal.

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Wer noch Kräuter übrig hat, kann die gerne mit servieren .

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Und jetzt lasst es Euch schmecken. Mein Serviervorschlag ist ein rustikales Brett mit typisch karierten Servietten.

Weltmurmeltiertag, La chandeleur oder meine beste Ausrede!

IMG_1792Die Amerikaner nehmen den heutigen Tag gerne zum Anlass, um sich auf die faule Haut zu legen (heute ist Murmeltiertag, vor allem in Pennsylvania). Die Deutschen fluchen über den heutigen Tag und die Franzosen feiern LA CHANDELEUR, also Mariä Lichtmess. Und sie haben eine hervorragende Idee, diesen Tag zu feiern: Sie backen Crepes.

Also da von Frühling heute nicht die Spur zu sehen war, bin ich auch nicht gewillt, das Murmeltier zu feiern. Motzen macht auch nur schlechte Laune. Also was hab ich getan:

Genau!!

Es traf sich gut, dass ich heute ein tolles französisches Buch in der Post hatte. Von einem lieben Freund verpackt und abgeschickt. Merci, „frenchman“!!!  Dieser tat seinen heutigen Hunger nach Crepes in Dankeskonversation kund. Leider wohnt die Familie nicht ganz in der Nähe, also habe ich heute ferngekocht, in Gedenken sozusagen und für „Ihn“.

Warum und wieso heute in Frankreich gerne Crepes gegessen werden lest Ihr hier:

http://www.france.fr/de/feste-und-festivals/maria-lichtmess-la-chandeleur.html

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„Si point ne veut de blé charbonneux, mange des crêpes à la Chandeleur.“

Dazu braucht man:

500 ml Milch, 250 gr. Mehl, 3 Eier und etwas Salz. Dieses Gemisch verrühren und eine Stunde ziehen lassen und wiederum aufrühren.

Hauchdünn in einer beschichteten kleinen Pfanne ausbacken.

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Für ca. 6 kleine Suzettes:

2 Orangen, 1 Zitrone, 50 gr Puderzucker, 15 cl Grand Marnier, 125 gr. Butter

Nun Orangenfilets schneiden, den gewonnenen Saft aufbewahren und die Zitrone auspressen. Den Puderzucker in einer beschichteten Pfanne leicht braun werden lassen (karamellisieren). IMG_1785IMG_1791Den Orangensaft zugeben und abwarten, bis sich das Karamell im Zucker aufgelöst hat. Nun den Zitronensaft zugeben. Nach einigen Minuten die Butterstückchen zugeben. Nun mit Grand-Marnier ablöschen. Einen Crepes in die Pfanne geben und zu einem Dreieck falten, der Crepes zieht den Saft ein. Zwei, drei Filets hinzugeben und auf einem Teller anrichten. Mit etwas Puderzucker überstreuen und etwas geriebener Orangenschale dekorieren.

Eignet sich hervorragend als überraschendes Mitternachtsdessert!

Bon appétit!

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Trauben-Ziegenkäsetarte oder „Alles Geschmackssache!“

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Es ist schon ein Weilchen her, da machte ich meine ersten Erfahrungen mit diversen Käsesorten. Und Frankreich ohne Käse geht! nicht!. „Käse schließt den Magen!“ hört man immer, auch hierzulande. (Mein Verdacht ist es ja, nur eine Entschuldigung zu finden, warum man sich das geleerte Rotweinglas vom Hauptgang nach dem Dessert einfach noch mal mit dem guten schweren roten Tropfen füllt :)!)

Zu einem guten Essen in Frankreich gehört eine Käseplatte dazu, wie die Flasche Wasser oder der Wein. Und mit einer Käseauswahl meine ich nicht die Auswahl zwischen Gouda und Leerdammer, liebes Deutschland. Meist befinden sich die Käsesorten auf einem Holz- oder Marmoruntergrund, gelagert bei Zimmertemperatur und abgedeckt mit einer Haube.

Feinnasen wissen, warum. Hier findet man nun Rohmilchkäse aller Art und Reifestufe. Mit Schimmel, ohne Schimmel, schon weglaufend oder hart wie Knäckebrot. Ziegen- und Schafskäse, Weinkäse, Camembert, Hartkäse, Bröckelsorten und fast Käsesaucen.

Meist darf man sich drei bis vier Sorten abschneiden lassen und lässt sich etwas Baguette reichen. (Hier ohne gute Butter, liebes Deutschland).

Wie komme ich darauf? Nun, ich bin dafür bekannt jeden Käse zu essen und damit meine ich jeden (!) Käse. Mit Marmelade, Confit, Senf oder Chutney, oder einfach pur! Ohne mit der Wimper zu zucken und ohne Sauerstoffzelt. Daher tendiere ich auch oftmals zu Gerichten, bei denen manch einer laufen geht.

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Dazu zählt meine Ziegenkäse-Trauben-Tarte, die speziell und speziell lecker ist!

Man benötigt:

1 Quiche- oder Tarteform

1 Paket TK-Blätterteig

4 Eier

1 Becher Creme Fraiche

1 Paket Ziegenfrischkäse

Roquefort

Muskatnuss, Salz, Pfeffer, etwas Honig

Pinienkerne

Rosmarin

Weintrauben

Die Form mit den Blätterteigplatten füllen. Die Creme fraiche mit den Eiern und dem Honig gut verquirlen, vllt. einen Tropfen Sahne dazugeben, um das Gemisch etwas sämiger zu machen. Gut würzen. Die Trauben halbieren und entkernen und auf die Teigplatten geben. Den Käse zupfen und ebenfalls in der Form verteilen. Das Eiergemisch darüber geben. Pinienkerne und Rosmarinnadeln darüber streuen. Nun bei ca. 180 Grad Ober- und Unterhitze in den Ofen. Circa 25 bis 30 Minuten backen lassen.

Fertig1Mit einem guten Glas Rotwein genießen und vielleicht auf die abschließende Käserunde in diesem Fall verzichten :D.

Bon appetit!

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Französisches Frühstück oder Opulent ist anders!

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Wenn ich in Paris oder irgendwo anders in Frankreich bin, frage ich mich immer, wie die Stadt der Mode und das Land der guten Küche zusammen passen. Wie kann es sein, das Konfektionsgröße 32 die Durchschnittsgröße in den ersten Reihe bei den Pret-a-porter-Shows ist. Sitzen die Mädels und Jungs da nicht bei Maman (frz. für Mama) am Tisch und bekommen die 5 Gänge zum Mittagessen serviert? Inclusive der riesigen Käseplatte zum Abschluss mit knusprig-frischem Baguette?

Jetzt mal ehrlich, lauft doch mal durch die deutschen Innenstädte und versichert mir, dass wir kein Problem mit Übergewicht haben?! Wir, das Land der „guten“ Kohlenhydrate und der Vollkornbrote. Wie machen die Französinnen das? Bei all dem Weizenmehl, Fett und vor allem der Menge an guten Sachen?

Ich habe mir meine Meinung zurechtgebastelt. Denn:

Ich habe mit Franzosen zusammen gefrühstückt! Jawoll! Darin liegt für mich des Rätsels Lösung: Vergesst alle Aufschnittplatten, Körnerbrötchen, gebratene Eier mit Speck, Frischkäseaufstrich und Nutella, denn…

…der Franzose frühstückt…fast nix.

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Dafür trinkt er mehr und zwar nicht aus Tassen wie wir, sondern aus der Schüssel, der sogenannten „bol„. Café au lait, einen Kaffee mit viiiiel Milch aus der Schüssel.

Warum aus der Schüssel? Nun, kann kann dort sehr gut tunken (s. Saucenschwämmchen). Der Franzose stippt sein Gebäck gerne in den Kaffee. Auf nüchterner Wachstuchtischdecke, ohne Teller. Alles kommt pur auf den Tisch. Dazu ein Löffel um dann mit genüssliche Ruhe die Überreste des gestippten Croissants vom Boden der noch halb gefüllten Schale zu fischen. Ein schöner Volkssport eigentlich.

Gerne zum Frühstück serviert wird auch die Madeleine. Ein typisches Sandgebäck in Muschelform, einzeln abgepackt auch hierzulande erhältlich, wenn auch kaum genießbar aufgrund von zahlreichen Backtriebmitteln und überflüssigem Zeugs.

Also vergesst alle Vollkornbrote, Diäten und Fitnessclub-Abos, tunkt lieber mehr morgens und schlemmt hemmungslos am Mittag und am Abend. Dann klappt´s auch mit der schlanken Linie. Und trinkt mehr stilles Wasser, wie ich, die eigentlich nur noch stilles Wasser trinken sollte und nicht mehr tunken oder schlemmen sollte. Vielleicht auch keinen köstlichen Käse mehr riechen oder anschauen sollte. Dann klappt´s auch mit meiner Linie. Vielleicht. Schauen wir mal ;)!

In diesem Sinne – bon appétit!

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Coq au vin, Kokowääh oder besser nicht à la Til Schweiger!

Meine Einstellung zu Fleisch und Geflügel ist ganz klar. Alles in Maßen und wenn, dann herkunftssicher. Ich fasse ungern rohes Fleisch an, zerteile und putze es. Auch ein Grund, warum ich selten Fleischgerichte koche.

Was macht ein Franzosenkind, wie ich es bin, am liebsten? Gerne das Frischgekaufte vor Ort schon portionsbedingt bearbeiten lassen, so dass ich es nur noch mit spitzen Fingern waschen und trocknen muss.

Ein Klassiker für ganz liebe Freunde und Leckerschmecker, auch weil es sich so gut vorbereiten lässt, ist das Rotweingericht Coq au Vin. Noch beliebter hierzulande ist das Nationalgericht durch den deutschen Spielfilm von (Vorsicht Ironie:) meinem Lieblingsschauspieler Til Schwieger „Kokowääh“, der meiner Meinung nach auch besser nur in Lautschrift oder Pantomime spielen sollte.

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Auf die Einkaufsliste gehört wie folgt:

8 Hähnchenschenkel bester Qualität

250 gr Schalotten

100 g Speck oder gut getrocknete Salami

1 Kräuterbund aus Lorbeere, Thymian und Rosmarin

Glatte Petersilie, Karotten

2 El Schmalz, in meinem Rezept Gänseschmalz

4 cl Cognac

1 Flasche kräftiger französischer Rotwein (wahlweise darf es zähneknirschend auch ein italienischer sein, wie auf dem Foto)

2 Knoblauchzehen

etwas geriebene Muskatnuss

etwas Zucker, Meersalz und Pfeffer

Mehl zum Bestäuben

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Nun zum pro cedere:

Das Geflügel kräftig waschen, abtupfen und auf ein Brett legen. Jetzt salzen, pfeffern und mehlen. Ich bereite das Ganze gerne im Gänsebräter zu. Natürlich sollte man, wer ihn hat, einen guten gusseisernen Topf nehmen (für die Anschaffung war ich bisher zu geizig, steht aber auf der Einkaufsliste). Da ich möglichst alles gleichzeitig anbraten möchte und dem Rotwein viel Platz geben möchte, eignet sich der Bräter hier am Besten.

Zwiebeln und Karotten putzen, wobei die Karotten nur grob geschnitten werden. Speck oder Salami auch nur in grobe Stücke teilen.

Nun etwas Schmalz erhitzen. Zwiebeln und Salami kräftig anbraten und herausnehmen und beiseite stellen. Das restliche Fett erwärmen und nun das Geflügel kräftig anbraten.

Mit Cognac ablöschen und aufkochen lassen. Nun den Kräuterstrauß, die Karotten, den Knobi dazugeben und dann mit Rotwein aufgießen (natürlich muss der Koch während des Kochvorgangs mehrmals den zuvor aus der Flasche entwendeten Rotwein probieren ;).

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Salzen, Pfeffern und einen Hauch Muskatnuss dazu.

Jetzt kommt der Deckel druff und ab jetzt viiiiiiiel Geduld bei kleiner Flamme. Zwischendurch kann man immer mal wieder ein Nässchen nehmen und probieren.

Nach ca. 1/1/2 Stunden den Kräuterstrauß und das Fleisch entnehmen. Die Sosse nun bei geöffnetem Deckel und großer Hitze einreduzieren lassen. Nachwürzen.

Um die Sosse etwas zu binden, zerdrücke ich einige der durchgegarten Karottenstücke, um die Stärke freizusetzen. Zum Schluss alle Zutaten wieder in den Topf geben und für 20 Minuten wieder leicht erhitzen.

Dazu Baguette servieren. Mein Französischlehrer stand früher vor uns und erklärte jedesmal: „Das Baguette ist kein modisches Accessoire unter dem Arm eines Franzosen sondern ein wesentlicher Bestandteil der französischen Küche – das SOSSENSCHWÄMMCHEN.“.

In diesem Sinne – BON APPÉTIT!!!

Coq au vin -der Klassiker

Coq au vin -der Klassiker

(Dieser Blogpost sollte eigentlich irgendwann später einmal erscheinen. Da ich aber dieses Gericht gerne das nächste Mal mit einer guten Freundin kochen würde, dieser aber seit einigen Stunden das normale Leben unmöglich ist, widme ich es ihr heute schon. Küsse ins Marais-Viertel! Ich denke an Euch!#JeSuisCharlie)