Apfelgalette oder die Kunst, Dinge zu verpacken!

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Heute hatte ich ein nettes Gespräch mit einer sehr agilen Frau. Ich betone, agil, denn sie hat jede Menge gesundheitliche Einschränkungen im Alltag, die insgesamt nur schwer zu händeln sind. Sehr erfahren ist sie, schon viel durchgemacht hat sie, schon viel gearbeitet hat sie und zwei Kinder allein durchgebracht hat sie. Kinder, von denen ich denke, dass sie von Herzen gut sind und alles für ihre Mutter tun würden. Weil sie dankbar sind.

Diese Frau spricht die deutsche Sprache nicht fließend. Ich spreche ihre Sprache auch nicht, deshalb kommunizieren wir über den gleichen Humor, ein herzliches Lachen und die deutschen Worte, die sie gelernt hat und in ihrer Bedeutung gerne richtig zuordnen möchte. So geschehen heute. Ich traf sie mit ihrer Tochter vor der Haustür. Nun ist ihre Tochter eine sehr gute Freundin von mir und wir nutzen jede Gelegenheit, die es uns im Alltag möglich ist, kurz denselben Alltag zu vergessen. Ich lud die beiden Damen auf einen schnellen Kaffee in mein Büro.

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Wir sprachen über Yoga, gesunde Ernährung, eine viel zu überteuerte Küchenmaschine und deutsche Kochbücher. Dazu gab es einen schnellen Kaffee und ein Stück Apfelgalette.

„Ein Stück Waaaaas?“, fragte die agile Dame. Ich versuchte das kurz zu erklären. Dann erzählte sie eine kurze Geschichte über die ich Tränen gelacht habe (das ist schon lange nicht mehr passiert!). Sie erzählte, dass sie gestern ein Kochbuch zu besagter überteuerten Küchenmaschine gelesen hat. Nebenbei, es war ein überteuertes Kochbuch zu der überteuerten Küchenmaschine. Sie versuchte, die Rezepte zu verstehen und wunderte sich wieder einmal über die deutsche Sprache. Sie mußte erst einmal „Quiche“ nachschlagen und „Lagenkuchen“ und „Schichtsalat“. Ich sagte, sie esse gerade einen Apfelkuchen mit Mürbeteig, der einfach anders verpackt ist. Sie schaute mich groß an, lachte und verzweifelte wieder mal aufs Neue an der deutschen Sprache.

Schade, finde ich. Denn das überteuerte Kochbuch vermittelt einen falschen Eindruck der guten alten deutschen Küche. Das meine ich ehrlich und schreibe hier das Rezept für den „mit Mürbeteig eingeschlagenen Apfelkuchen„.

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Zutaten Teig: 250 g Mehl, 2 EL Zucker, 1 Prise Salz, 1 Ei, 150 g kühlschrankkalte Butter, 6 EL kaltes Wasser
Zutaten Belag: 3-4 Äpfel, 3 EL brauner Zucker, 2 EL Zimt, etwas zerlassene Butter
Zutaten Sirup: Apfelreste, Apfelschale, 250 ml Apfelsaft, 50 g brauner Zucker, etwas Zimt

Für den Teig Mehl, Zucker und Salz in einer Schüssel vermengen. Die Butter in Würfel schneiden und außen herum legen. Das Ei in die Mitte geben. Nun den Teig etwas verkneten, dann das Wasser hinzugeben und rasch zu einer Kugel formen. Teig etwas flach drücken und für 30 min. in Frischhaltefolie im Kühlschrank ruhen lassen.

Die Äpfel schälen (die Schale und Gehäuse mit Apfelsaft und Zucker in einen kleinen Topf geben). Die Äpfel in dünne Scheiben schneiden und mit Zucker und dem Zimt vermengen.

Den Teig aus dem Kühlschrank auf einer bemehlten Arbeitsfläche sehr flach und rund ausrollen. Am besten schon auf Backpapier. Jetzt die Apfelscheiben kreisförmig auf den Teig geben, dabei etwas Platz vom Teigrand lassen. Zum Schluss den Teilrand vorsichtig umklappen und dabei kleine Falten bilden. Im Backofen mit Ober- und Unterhitze bei 18 °C 25 min. backen.

Den zur Seite gestellten Topf mit den Apfelresten auf den Herd geben und bei mittlerer Stufe für etwa 20 min. köcheln lassen. Die Galette aus dem Ofen holen, den Sirup durch einen Sieb darüber geben. Dazu einen guten Kaffee oder Tee und die noch winterlichen Temperaturen sind schnell vergessen.

Guten Appetit, was auch immer lieber gegessen wird: Ein ehrlicher Apfelkuchen oder die Apfelgalette.

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Einmal Pizza ohne Hefe oder Galette Caprese

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Bald ist es hoffentlich wieder soweit. Mel im geliebten Frankreich. Wie sehr vermisse ich das ’savoir vivre“, den Chic der Französinnen und das Klirren der Pastis-Gläser in den Bistros. Ok, ich gebe zu, da versteckt sich meine romantische Seite.

Durch einen tollen Zufall und liebe Menschen bin ich auch beruflich soweit gekommen, nun öfter mal Grüße aus meiner Küche zu publizieren. Schaut einfach mal auf meiner beruflichen Facebook-Seite vorbei, dann könnt ihr bald mehr erfahren, wenn Ihr wollt. Aber zurück in meine Küche:

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Mel ist allein zu Hause, dass heißt bitte einmal eine kleine schnelle Portion, die aber bitte trotzdem lecker und mit viel Gemüse. Dazu bietet sich die französische Pizzavariante ‚Galette‘ an. Der Grundteig hat eine tolle Eigenschaft, er braucht nicht ‚gehen‘ und ist mit wenigen Handgriffen belegbar, auch in einer süßen Variante.

Was braucht man dazu?

120 gr Mehl, 6-8 EL Wasser, 1/2 TL Salz, 1/4 TL Backpulver und kaltes Wasser, etwas Olivenöl zum Bestreichen des Randes

Belag: 1 frische Mozarellakugel, 1 Handvoll Cherrytomaten, 3 getrocknete Tomatenstücke, Salz, Pfeffer, Olivenöl, einige Basilikumblätter und Balsamico

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Die Zutaten für den  Teig mit der Hand und vorerst mit 3 Löffeln Wasser vermengen, nun nach und nach restliches Wasser hinzufügen, bis das Ganze eine homogene Masse ergibt. Auf einem Bogen Backpapier mit den Händen plattdrücken und ziehen, bis der Boden ca. 3 mm Dicke hat. Die Form kann ruhig unregelmäßig sein.

Nun den Mozzarella in flache Stücke zupfen und mittig auslegen. Die in Scheiben geschnittenen frischen und getrockneten Tomaten auf dem Mozarella verteilen. Vorsichtig salzen und kräftig pfeffern. Den Rand nun nach innen klappen und mit etwas Öl bestreichen. Bei 200 Grad Ober- und Unterhitze circa. 25 Minuten goldgelb backen lassen.

Lauwarm mit Basilikumblättern und Balsamico servieren. Dazu passt hervorragend ein Glas Rotwein.

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Bon appétit! Lasst es euch schmecken.