Aprikosen-Koriander-Chutney oder das Reisen der Anderen

Besonders schön ist es, wenn man den Reiseberichten anderer zuhören kann. Jeder reist anders, nimmt Eindrücke komplett anders auf. Bemerkt Gerüche anders, nimmt andere Geschmäcker mit.

So geschehen am letzten Wochenende. Auf dem Geburtstag einer sehr lieben Weggefährtin durften wir alle von den Köstlichkeiten der letzten Reisen probieren.

Unter anderem hat sie das Rezept für ein Aprikosen-Koriander-Chutney aus Frankreich mitgebracht. Und da Koriander nicht typisch für Frankreich ist, hat das Rezept ein holländisches Paar dort etabliert, die eine Auberge in Frankreich leiten.

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Gereicht mit würzigem Weichkäse und ein paar Kräckern, wäre das nur allein schon ein Festmahl für mich gewesen. Dazu gab es aber noch karamellisierte Tomaten, Couscous-Salat, leckere Dips und Wraps. Ein feines Buffet mit einem Dessert aus griechischem Joghurt, Honig und Walnüssen. Sehr lecker und Cross-Over. Lieben Dank, liebe Susi

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Meinen Liebling habe ich gleich als Rezept mitgebracht. Für das Chutney braucht man:

  • 1 Glas etwas festere Aprikosenmarmelade
  • 1 dickes Bund Koriander
  • 1 Bio-Zitrone oder 1 Limette (Zesten und Saft)
  • Walnüsse; Cashewkerne oder Mandeln zerstossen

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Zuerst die Limette/Zitrone heiss abwaschen, Zesten mit einem Schneider lösen oder vorsichtig mit einer Reibe abreiben, Saft auspressen.

Den Koriander gut abspülen und die Blätter abzupfen, einen Teil davon etwas hacken. Nun den Saft der Limite/Zitrone, die Zesten, die Marmelade, die Nüsse und den Koriander in ein verschließbares Gefäß geben und umrühren. Über Nacht stehen lassen und am nächsten Tag zu gerilltem Lammfleisch oder einer Käseauswahl servieren.

Gehört ab jetzt auf jede meiner Käseplatten dazu.

Guten Appetit!

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Einmal Pizza ohne Hefe oder Galette Caprese

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Bald ist es hoffentlich wieder soweit. Mel im geliebten Frankreich. Wie sehr vermisse ich das ’savoir vivre“, den Chic der Französinnen und das Klirren der Pastis-Gläser in den Bistros. Ok, ich gebe zu, da versteckt sich meine romantische Seite.

Durch einen tollen Zufall und liebe Menschen bin ich auch beruflich soweit gekommen, nun öfter mal Grüße aus meiner Küche zu publizieren. Schaut einfach mal auf meiner beruflichen Facebook-Seite vorbei, dann könnt ihr bald mehr erfahren, wenn Ihr wollt. Aber zurück in meine Küche:

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Mel ist allein zu Hause, dass heißt bitte einmal eine kleine schnelle Portion, die aber bitte trotzdem lecker und mit viel Gemüse. Dazu bietet sich die französische Pizzavariante ‚Galette‘ an. Der Grundteig hat eine tolle Eigenschaft, er braucht nicht ‚gehen‘ und ist mit wenigen Handgriffen belegbar, auch in einer süßen Variante.

Was braucht man dazu?

120 gr Mehl, 6-8 EL Wasser, 1/2 TL Salz, 1/4 TL Backpulver und kaltes Wasser, etwas Olivenöl zum Bestreichen des Randes

Belag: 1 frische Mozarellakugel, 1 Handvoll Cherrytomaten, 3 getrocknete Tomatenstücke, Salz, Pfeffer, Olivenöl, einige Basilikumblätter und Balsamico

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Die Zutaten für den  Teig mit der Hand und vorerst mit 3 Löffeln Wasser vermengen, nun nach und nach restliches Wasser hinzufügen, bis das Ganze eine homogene Masse ergibt. Auf einem Bogen Backpapier mit den Händen plattdrücken und ziehen, bis der Boden ca. 3 mm Dicke hat. Die Form kann ruhig unregelmäßig sein.

Nun den Mozzarella in flache Stücke zupfen und mittig auslegen. Die in Scheiben geschnittenen frischen und getrockneten Tomaten auf dem Mozarella verteilen. Vorsichtig salzen und kräftig pfeffern. Den Rand nun nach innen klappen und mit etwas Öl bestreichen. Bei 200 Grad Ober- und Unterhitze circa. 25 Minuten goldgelb backen lassen.

Lauwarm mit Basilikumblättern und Balsamico servieren. Dazu passt hervorragend ein Glas Rotwein.

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Bon appétit! Lasst es euch schmecken.

Neue Brotbackmischungen oder Baguette kann ja (fast) jeder

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Ich habe Post bekommen. Das Team von http://www.danke-bitte.de hat mich gebeten, die Backmischung für Baguette provençal auszuprobieren. Lieben, lieben Dank, dass hier hierbei an mich gedacht habt – ich bin ja noch nicht soooo lange dabei.

Nach Geruchs- und Konsistenztest der Mischung bin ich auf Rezeptsuche gegangen. Daraus wurde meine erste herzhafte tarte tatin aux légumes.

Für alle Nichtfranzosen: Ein tarte tatin wird umgekehrt gebacken aber richtig rum serviert!

Man benötigt…

Für den Teig:
200 gr. der Backmischung, ca. 100 gr. kalte Butter, 3,5 EL kaltes Wasser, 1 Prise Meersalz

Für den Belag:

700 gr. Gemüse der Saison (Ich habe Paprika und Möhren genommen)

Olivenöl, Salz, Pfeffer, 2 Knoblauchzehen

3 EL Aceto Balsamico
2 El braunen Zucker
frische Kräuter (Rosmarin, Thymian, Oregano)

1 Quicheform
etwas Mehl zum Verarbeiten
Ziegenfrischkäse oder Creme fraîche

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Den Teig schnell vermengen, sonst wird er durch die dann handwarme Butter zu klebrig.

Zuerst und sehr schnell alle Zutaten für den Mürbeteig vermengen, dazu die Butter in kleine Stücke schneiden. Meine Oma hat Mürbeteig sowieso immer mehr mit einem Messer „gehackt“ und nur zum Schluss mit den Händen vermengt. Den fertigen Teig zu einer Kugel formen und dann in einer Aluschale in den Kühlschrank stellen.

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Beim Gemüseschneiden auf die unterschiedlichen Garzeiten der jeweiligen Sorte achten. Sonst ist von „zu weich“ und „steinhart“ alles auf der tarte.

Nun das Gemüse waschen, putzen und in gleich große Garstücke schneiden. Paprika braucht weniger Bratzeit, als zB. Zucchini, Möhren oder Brokkoli. Hier besser hauchdünne oder sehr kleine Stücke schneiden. In einer Pfanne mit etwas Olivenöl zuerst die letztgenannten Gemüsesorten anbraten, dann die Paprika. Salzen und pfeffern. Mit etwas Balsamico ablöschen und den Knoblauch sowie die kleingehackten Kräuter dazugeben. Den Zucker darüber geben und vermengen.

Nun möglichst nett das Gemüse in der Tortenform verteilen.

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Den Teig auf die passende Größe auszurollen ist etwas schwierig, da die getrockneten Tomatenstücke meisten größer sind. Aber mit etwas Mehl und Geduld gehts dann :D.

Es wird Zeit für den Teig: Diesen auf einer bemehlten Fläche gleichmäßig rund und passend für die Form ausrollen. Auf das Gemüse in die Form geben und den Rand nach unten „Schieben“.

Ein paar Mal mit einer Gabel einstechen und für ca. 35 Minuten und 200 Grad auf mittlerer Schiene backen lassen. Der Teig sollte einen Hauch Farbe annehmen.

Nun vorsichtig auf einer Tortenplatte stürzen, Achtung, es kann Saft herauslaufen, nicht verbrennen.

Dann lauwarm mit Ziegenfrischkäse oder Creme fraîche servieren.

Bon appetit!  

Mein nächstes Abenteuer wird es sein, aus der restlichen Mischung ein kleines Baguette zu bereiten und damit den restlichen Ziegenfrischkäse zu genießen. Aber wie gesagt, dass vielleicht zum nächsten Mal.

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Wer noch Kräuter übrig hat, kann die gerne mit servieren .

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Und jetzt lasst es Euch schmecken. Mein Serviervorschlag ist ein rustikales Brett mit typisch karierten Servietten.

Weltmurmeltiertag, La chandeleur oder meine beste Ausrede!

IMG_1792Die Amerikaner nehmen den heutigen Tag gerne zum Anlass, um sich auf die faule Haut zu legen (heute ist Murmeltiertag, vor allem in Pennsylvania). Die Deutschen fluchen über den heutigen Tag und die Franzosen feiern LA CHANDELEUR, also Mariä Lichtmess. Und sie haben eine hervorragende Idee, diesen Tag zu feiern: Sie backen Crepes.

Also da von Frühling heute nicht die Spur zu sehen war, bin ich auch nicht gewillt, das Murmeltier zu feiern. Motzen macht auch nur schlechte Laune. Also was hab ich getan:

Genau!!

Es traf sich gut, dass ich heute ein tolles französisches Buch in der Post hatte. Von einem lieben Freund verpackt und abgeschickt. Merci, „frenchman“!!!  Dieser tat seinen heutigen Hunger nach Crepes in Dankeskonversation kund. Leider wohnt die Familie nicht ganz in der Nähe, also habe ich heute ferngekocht, in Gedenken sozusagen und für „Ihn“.

Warum und wieso heute in Frankreich gerne Crepes gegessen werden lest Ihr hier:

http://www.france.fr/de/feste-und-festivals/maria-lichtmess-la-chandeleur.html

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„Si point ne veut de blé charbonneux, mange des crêpes à la Chandeleur.“

Dazu braucht man:

500 ml Milch, 250 gr. Mehl, 3 Eier und etwas Salz. Dieses Gemisch verrühren und eine Stunde ziehen lassen und wiederum aufrühren.

Hauchdünn in einer beschichteten kleinen Pfanne ausbacken.

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Für ca. 6 kleine Suzettes:

2 Orangen, 1 Zitrone, 50 gr Puderzucker, 15 cl Grand Marnier, 125 gr. Butter

Nun Orangenfilets schneiden, den gewonnenen Saft aufbewahren und die Zitrone auspressen. Den Puderzucker in einer beschichteten Pfanne leicht braun werden lassen (karamellisieren). IMG_1785IMG_1791Den Orangensaft zugeben und abwarten, bis sich das Karamell im Zucker aufgelöst hat. Nun den Zitronensaft zugeben. Nach einigen Minuten die Butterstückchen zugeben. Nun mit Grand-Marnier ablöschen. Einen Crepes in die Pfanne geben und zu einem Dreieck falten, der Crepes zieht den Saft ein. Zwei, drei Filets hinzugeben und auf einem Teller anrichten. Mit etwas Puderzucker überstreuen und etwas geriebener Orangenschale dekorieren.

Eignet sich hervorragend als überraschendes Mitternachtsdessert!

Bon appétit!

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