Linsen-Pasta oder das Fernweh ist wieder da!

Da sind sie wieder, Hülsenfrüchte&Co. Das heißt, meine Italien-Sehnsucht mischt sich mal wieder mit Heimweh-Gefühlen für Paris. Leider ist im Moment kein ferneres Land in Sicht und ich muss meine Sehnsucht mit kulinarischen Ersatzdrogen zumindest zeitweise reduzieren.

In der Toskana habe ich noch nie schlecht gegessen, egal wo und wann ich dort in einem Lokal oder einer Bar bestellt habe. Und die Spannbreite der Essensausgabestellen ist lang.

Melsbonheur_Pasta3Angefangen mit einfachen Pizzerien am Tennisplatz. Dem einzigen Restaurant am Ort, das an einem Montag-Abend geöffnet hatte. Man muss wissen, die Italiener haben eigene Öffnungszeiten und Essenszeiten. Zumindest in der Toskana gibt es die südländische Tradition nicht, von 12 bis 16 in einem Restaurant zu sitzen oder abends die Nacht zum Tag zu machen. Mittag gibt es von 13 bis 14 Uhr, Abendessen von 20 bis 21.3o. Punkt.

Basta. Pasta. Danach sind die Bürgersteige leergefegt, genauso wie die Küchen.

Dann kommen wieder die Bars ins Spiel, hier bekommt man immer einen Happen. Ein Stück Pizza, ein Teilchen oder kleine Antipasti mit einem leckeren Kaltgetränk dazu.

Zurück zu meiner heutigen Pasta. Leute, vergesst es, Sahne an die Pasta-Sauce zu geben. NON SI FA! Kauft euch eine anständige Flasche sämiges Olivenöl, ein Stück Parmesankäse (und keinen Gran PADANO, den die meisten Supermarktfachkäseverkäuferinnen uns gerne als Parmesan verkaufen wollen) und eine Pfeffermühle mit frischen Pfefferkörnern. Habt Meersalz im Haus und ein paar Kräuter.

Das sind im Prinzip die Geheimzutaten einer guten Pasta-Sauce. Dann alle anderen Zutaten, die ihr so haben wollt. Hier kommen die für mein Linsengericht.

Pasta mit Linsen

30 gr Linsen, 250 gr. Nudeln, 1 halbe Zwiebel, Olivenöl, 100 ml Gemüsebrühe, ein paar Streifen Parma-Schinken, Pfeffer, Salz und Parmigiano

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Linsen in einem Sieb kurz abwaschen, etwas Olivenöl in einem mittleren Topf ansetzen, Zwiebeln und Schinken kleinschneiden und schmoren lassen, Linsen hinzu und kurz anrösten lassen. Mit der Gemüsebrühe ablöschen, aufkochen lassen und 10 Minuten auf dem Herd ziehen lassen. Danach im Topf ruhen lassen, bis die Linsen bissfest gar sind.

Die Pasta in kochendem Salzwasser nach Packungsanweisung kochen lassen. Abschütten, dabei eine Kelle Nudelwasser einbehalten und wieder in den Nudeltopf geben. Das Linsengemisch zugeben, Nudelwasser dazu und nochmals kurz auf den Herd geben, die Restwärme der Platte reicht aus. Nun etwas geriebenen Käse dazu geben und dampfend servieren.

Dazu empfehle ich einen klassischen italienischen Rotwein. Und zwar aus dem Landweinglas im Bild, mit den Schrammen im Glas, die Geschichten erzählen. Geschichten, die bei jedem Glas Wein erzählt worden sind. Und Italiener können viel erzählen…, sehr sehr viel erzählen. Buon appetito

 

 

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Wider der Schreibblockade oder ein Linsengericht!

 

Melsbonheur_linsen3Brainfood ist total „in“, sagen sie. „Healthy“ muss es sein. „Superfood“ ist angesagt und „clear eating“ ist ein Muss. Nach Tagen des Dauerregens und ohne Sonnenlicht brauche ich ein paar Vitamine. Da bin ich auch total konservativ und „old school“ und schneide Rohkost in Streifen.

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Hülsenfrüchte habe ich erst sehr spät für mich entdeckt, damit meine ich wirklich Bohnen, Linsen und Erbsen. Heutzutage versuche ich, immer mal auf Fleisch zu verzichten und da kommen mir die eiweißhaltigen Minipowerpakete genau recht.

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Zurück zu meinen Gemüsestäbchen, die allerdings ein paar Fette benötigen, damit zum Beispiel die Möhrchen meine Augen noch leistungsfähiger machen können (falls Hopfen und Malz noch nicht auf der Lebenslinie verschwunden sind).

Angelehnt an die marokkanische Küche hier das Rezept für den

Linsen-Minz-Dip (reicht mit Gemüsesschnitzern für circa 2 Personen):

50 gr rote Linsen, halbe Zwiebel, 1 halbe Zehe Knoblauch, Olivenöl, 150 ml Gemüsebrühe

Kreuzkümmel, Pfeffer, Salz, Pfefferminze, Petersilie

50 gr. weicher Schafskäse, 10%-Joghurt oder etwas Crème fraiche, Abrieb und Saft einer Limette

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Zwiebel und Knoblauch hacken und in einen Topf mit etwas erhitztem Olivenöl geben. Glasig schmoren lassen. Die roten Linsen dazu geben und leicht anrösten lassen. Einen halben Teelöffel Kreuzkümmel dazu und mit der Gemüsebrühe ablöschen. Mit geschlossenem Deckel bei mittlerer Temperatur 10 Minuten köcheln lassen.

Den Schafskäse dazu geben und alles pürieren, Creme Fraiche dazu, falls die Konsistenz zu fest ist. 5 Minzblätter und 5 Stängel Petersilie dazu geben, ebenso Limonenabrieb und den Saft. Mit Salz, Pfeffer und Kreuzkümmel abschmecken.

Dazu Möhren, Kohlrabi, Paprika, Fenchel und was auch immer in der Gemüseschublade schlummert in Streifen schneiden und servieren.

Ich hoffe es schmeckt und welch ein Wunder, ich kann jetzt auch wieder schreiben!

Guten Appetit!

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