„Karo einfach“ oder „Schnittchen heißen Liebe“

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Eine gute Freundin von mir steht morgens eine Stunde früher auf, um ihren Lieben Schnittchen für den Tag zu schmieren. Und sie ist Meisterin im Schnittchen schmieren, das wissen ihre Lieben, denn sie essen gerne die Schnittchen. Und beklagen es, wenn es keine Schnittchen gibt. Und die gibt es manchmal…nicht, wenn der Haussegen etwas schief steht. Denn keine Schnittchen schmieren ist ein bißchen wie Liebesentzug – sagt sie.

Harte Aussage finde ich und habe heute mal über die Philosophie des Schnittchen-Schmierens nachgedacht. Es gibt da ja verschiedene Typen, die ich wie folgt kategorisiere:

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Da gibt es den Radieschenschnitzer. Bei ihm ist der Kühlschrank voll mit allerlei „Props“. Senfgurken, Gemüsezwiebeln, Gurken, Radieschen, Tomaten und frischer Kresse. Der Radieschenschnitzer gibt meist um den Belag an sich nicht viel, denn er lenkt geschickt mit der Deko vom Eigentlichen ab. Der Schnittchengenießer an sich ist so geblendet von den Gurkenschwänen, den Radieschenröschen, den Zwiebelkrachern und den Kressehäufchen, dass er mit Sicherheit gar nicht mehr weiß, was auf seinem Schnittchen als Hauptbelag gedacht war.

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Ein weiterer Typus ist der Menüberbeleger. Ihr beißt mit Maulsperre in eine Knifte und erfahrt eine Geschmacksexplosion von Mangochutneysosse, Süßkartoffel-rinderkorinaderfrikadelle, Cerealcrunchytopping und glutenfreier, aber garantiert 3fach lang gelagerter Hefepyramide. Und seid sicher, dieser Schnittchenschmierer hat vier Stunden in der Küche gestanden für ein Schnittchen für euch. Weißt es zu würdigen, bitte.

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Kennt ihr den Matscher? Den Käsebrot-Pralinen-Kniften-Zuklapper? Dieser Schnittchen-Schmierer ist der Praktische in der Küche. Wieso sich auch die Mühe machen? In meinen Schulzeiten hatte man eh immer diese Butterbrotbeutel dabei, die keine 2 Minuten unzerknautscht im Rucksack überstanden haben. Also kann man die verschiedenen Geschmackssorten und das Leckerli gleich als Einheitsbrei zusammenformen.

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Mein Favorit ist der Ausdauer-Schnittchen-Schmierer. Denn ich weiß, wie toll es ist, auch im erwachsenen Alter ein Schnittchen mit ganz viel Liebe serviert zu bekommen, wenn man mal gar nicht pünktlich aus dem Bett oder vom Sofa hochkommt.

Jetzt könnte man die Schnittchen an sich noch mal unter die Lupe nehmen. Diese Heute-gibt-es-Süß-weil-Du-besonders-lieb-warst/Negerkussbrötchen, das Beidseitig-gebratene-Rührei-Sandwich-weil-du-heute-lange-fährst-sollen-es-die-anderen-halt-riechen, das Etwas-dröge-Weißbrot, weil eigentlich-ist-der-Kühlschrank-leer-aber-ich-habs-gut-gemeint.

Jetzt wird’s kompliziert, ich gehe jetzt auf die Couch. In diesem Sinne, ein Toast auf alle Ausdauer-Schnittchenschmierer.

Macht´s Euch nett.

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Mel’s Faustregel oder Pesto braucht nicht immer Basilikum!

Pesto Schnell noch hinterhergeschickt, zu meinem kleinen Experiment. Ihr habt mich auch nach meiner grünen Deko gefragt, dem Korianderpesto (leider habe ich meinen Rest gestern aufgebraucht, daher hier eine kleine Petersiliendeko;)). Im Moment schafft es meine Küchenmaschine nicht mehr in den Schrank. Alles wächst frisch und das Blattgrün ist jetzt so richtig saftig. Pesto jeglicher Art eignet sich als Sosse, als Käsegarnitur, für Pastasorten aller Art, als Salatdressing, für Pellkartoffeln und so weiter. Also so richtig vielseitig. Es hat zudem den Vorteil, dass es länger im Kühlschrank hält. Wichtig ist nur, dass man immer einen frischen Löffel nutzt und dafür sorgt, das eine Schicht Öl das Pesto bedeckt. Hier mein Rezept für Bärlauchpesto, Petersilienpesto, Basilikumpesto und in diesem Fall Korianderpesto. Ihr benötigt generell: Ca. 50 gr. Pinienkerne, ca. 80 gr. guten Parmesan, ca. 150 ml sehr gutes Olivenöl, eventuell 1 Zehe Knoblauch (je nach Gusto) und dann ca. 2 gute Handvoll Kräuter, wie oben genannt. Das Korianderpesto ist etwas zarter im typischen, leicht seifigen Geschmack, an dem sich die Geister scheiden. Als Pesto eindeutig neutraler als pur, also. Bitte schmeckt das Salz gut ab. Der Parmesan bringt einen eigenen, sehr hohen Salzanteil mit, hier schmeckt man die Qualität schnell heraus. Dann alles in den Standmixer geben (die Könner nehmen den Mörser). Oder püriert mit einem Zauberstab im hohen Gefäss. Das Ganze kommt dann in ein Glas mit Schraubdeckelverschluß, etwas Öl noch obendrauf und entweder sofort vernichten oder in den Kühlschrank damit. (Übrigens auch eine schöne Geschenkidee). Lasst es Euch schmecken. Immer.