Ibiza oder FEIGE zu sein, nützt auch nichts!

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Ich war ungefähr ein Jahr alt, als ich das erste Mal den Boden der Baleareninsel IBIZA betreten, ähem, bekrabbelt habe. Und das ist ungefähr drölfzig Jahre her (frage nie eine Frau knapp über Vierzig nach ihrem Alter).

Meine Tante nebst Onkel haben sich schon sehr früh in die Insel verliebt. In den Siebzigern war dort noch alles möglich und Eigentum konnte man sich damals noch dort aufbauen. Es bot sich für die beiden an, dort im wahrsten Sinne des Wortes etwas aufzubauen, zumal mein Onkel damals noch die Zechenhäuser eines großen Ruhrpottunternehmens auf Stand hielt und so also von der Materie Bau Ahnung hatte.

So begab es sich, dass zwei Pöttler mit Tochter auf der Insel der Hippies in der Hippiezeit ein kleines Häuschen auf dem Land bauten. Zu dieser Zeit waren Flüge tatsächlich noch unbezahlbar, wir machten uns mit dem Auto auf den Weg nach Barcelona, um von dort aus mit der Fähre übernacht zur Insel zu kommen.

Ich glaube, ich habe mit dem einjährigen Lebensalter schon Ibizenko-Blut erhalten. Seitdem hat mich die Insel vereinnahmt.

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Natürlich ändern sich mit dem Älterwerden auch die Eindrücke der Insel. Erst waren es die endlosen Sandburgen an den Stränden und die Fischlollis (Langusten) aus der Paella sowie die zahlreichen Eissorten der Strandhütte, die mich faszinierten. Dann waren es natürlich die Freiheiten des Nachtlebens. Wo sonst machen Diskotheken erst um 2 Uhr nachts auf und verlagern dann die Party an den Strand? Wo sonst treffen soviel bunte Hühner aufeinander und legen so bekannte DJs auf? Und wo sonst zahlt man sich aus dem Leben, kennt man nicht jemanden, der einen kennt, der preiswerter an die Tickets kam?

Aber das driftet zu sehr nun ab. Eine meiner längsten Erinnerung ist der Weg zum Strand. Dieser war nicht wirklich weit, aber bei vierzig Grad im Schatten und (immer noch) sehr kurzen Beinen erscheint er ewig lang. Ein Highlight auf dem Weg dorthin war ein großer Feigenbaum. Mit Feigen verhält es sich, wie mit Koriander. Man hasst es oder man liebt sie. Mittlerweile liebe ich sie, zumal ich immer seltener in den Genuss komme. Die süßliche, weiche Konsistenz und die nussigen Körner schmecken einfach nach Urlaub.

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Jetzt kann man sie einfach pur vom Baum essen…oder möglichst weich aus dem gut sortierten Obst-und Gemüseregal kaufen. Hier habe ich sie mit Parmesan und einer Vinaigrette zubereitet. Einfach aufschneiden, den Parmesan darüber hobeln und mit einer Vinaigrette aus 1 TL Honig, 1 TL Senf, 1 EL Öl und 1 EL Essig sowie Salz und Pfeffer überträufeln. Vielleicht wird in dieser Variante auch der Korianderhasser zum Feigenliebhaber.

Guten Appetit.Wasserzeichen_Vorlage