Apfelpfannkuchen oder mein erstes Mahl!

Meine Mutter war schon immer voll berufstätig, auch nach der Geburt von meiner Schwester und mir. Hat alles Vor- und Nachteile, mein Vorteil war, ich war relativ schnell selbstständig. Ein weiterer Vorteil, aufgrund der Aufsichtspflicht, aber des Präsenzunterrichts meiner Mama in der Sporthalle, wurden wir ab und an mal “geparkt”:

Bei Nachbarn, Freunden, ehemaligen Arbeitskolleginnen meiner Mutter oder natürlich bei “Omma Soffi”, meiner Oma, die im gleichen Haus wohnte, wie wir.

Es war mal wieder Elternsprechtag, meine Oma unterwegs und ich sollte nach der Schule zu “Tante Gisela”, zwei Häuser weiter. Tante Gisela isst gerne, kocht allerdings nicht so gerne und war mit mir Grundschulkind küchentechnisch etwas überfordert. Nach meinem Essenswunsch gefragt, sollten es Apfelpfannkuchen werden. (Hätte ich damals gewusst, welche Herausforderung das für meine Gisela war, hätt ich mir besser Rührei gewünscht). Fakt ist, sie kannte kein ultimatives Rezept, dieses Internet gabs noch nicht, also wurde ich damals nach dem Rezept gefragt:

Also hier die mittlerweile erwachsene Version von Mels Pfannkuchen:

  • 200 g Mehl
  • 2 EL Zucker
  • Grand Marnier
  • Salz
  • 4 Eier
  • Mineralwasser
  • 250 ml Milch
  • 2 Äpfel, saftig
  • 4 TL Butter
  • Puderzucker
  • Zimt, gemahlen

Zubereitung

  • Mehl, Zucker und 1 Prise Salz mischen, mit Eiern und Milch zu einem glatten Teig verrühren. Teig ca. 10 Minuten quellen lassen. Einen Schuss Sprudelwasserkurz vor Verbrauch dazu, mit einem Löffel unterheben. Äpfel waschen, Kerngehäuse durchstechen und in dünne Scheiben schneiden.
  • Apfelscheiben in Butter und Zucker kurz karamellisieren lassen und mit Grand Marnier ablöschen.
  • 1 TL Butter in einer Pfanne schmelzen, ¼ des Teiges in die Mitte geben und nach außen verteilen. ¼ der Apfelscheiben auf dem Teig verteilen und Teig zugedeckt ca. 1 Minuten stocken lassen. Pfannkuchen wenden ( vielleicht mit Hilfe eines Tellers) und 1-2 Minuten backen. Auf dieselbe Art mit den restlichen Zutaten 3 weitere Pfannkuchen backen.
  • Vor Genuss mit Puderzucker und etwas Zimt servieren.

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Limoncello oder Endlich ein guter Grund!


Frei nach Stephen King: „Se la vita tilimoni, fatti un bello limoncello“.

Okay, im Original sollte man eine Limonade daraus machen, aber in in Zeiten von Corona – wer hätte gedacht, dass man mal fast, aber auch nur fast, mit gutem Gewissen Limoncello aufsetzen darf.

Frei nach einer von Nonna Albas (Ende 80) Lebensweisheiten, gehört zu jedem italienischen Essen ein Gläschen Limoncello. Denn „Limoncello sfiamma e fa digerire“, auf Deutsch „brennt gut und sorgt für die Verdauung“! Bacio per l‘italia, nonna…💋

Auf der Inspirationssuche für Weihnachtsgeschenke liegt das Gute so nah: Wie hier 2 Flaschen hochprozentiger Alkohol (95hüstel%) vom letzten, Ewiglangher-Aufenthalt in der italienischen Zweitheimat. Und dank des beruflichen Paradieses für frische Lebensmittel, nehmen die frischen Amalfizitronenschalen nun ein sehr desinfizierendes Bad in einem Liter Alkohol- bis Heiligabend. Morgen wird im Übrigen die zweite Flasche geköpft- für unbehandelte Orangenschalen.

Und bitte an dieser Stelle keine Anmerkungen über den ökologischen Fußabdruck:): Der ital. Alkohol ist dort einfach im Supermarkt zu bekommen, und die Zitronen nun mal auf Bedarf im Lieblings- Food Frischemarkt in Bochum, mit Ausreisesperre und entspanntem Mindestabstand, lieben Kollegen und dazu noch Lachs für das frische Lachstartar des heutigen Abends.

Was tun mit circa einem Liter frisch gepresstem Zitronensaft? Neben Zitronen-Ingwershots, der wirklich gesunden Anti-Corona-Variante, bleibe ich gerne in Italien und bereite Zitronenbutter, für die schnelle Küche, auf Vorrat in Eiswürfelformen vor. Ab damit aufs Eis. Diese Formen sind im Übrigen auch gut geeignet, um den Zitronensaft vorzuportionieren – heiße Zitrone mit Honig kann nie schaden. Erkältungen soll es ja heutzutage auch noch geben.

Rezept Limoncello:

🍋Schalen von 8 ungespritzen, mittelgroßen Zitronen (wer mag, ein kleines Stück geschälten Ingwer dazu)

1 Liter reiner Alkohol (höchste Prozentstufe), Apotheke

1,25kg Zucker

1,25l Wasser

Nach drei Wochen den Zitronenalkohol durch ein Sieb abgießen. Zucker mit Wasser zum Läuterzucker abkochen, auskühlen lassen, zum Zitronenalkohol geben. In kleine verschenkbare Flaschen abfüllen und dann ins Eisfach geben.

Salute insieme! F*** Corona, bleibt gesund!

Kaffee oder meine tägliche Liebeserklärung

Heute bin ich in einem Gespräch gefragt worden, ob der mir angebotene und servierte Kaffee denn schmecken würde. Mal abgesehen davon, dass ich mich in einer Art Verkaufssituation befand, in der man immer zwischen Ehrlichkeit, Höflichkeit und Nutzen abwägt, konnte ich die Frage nicht eindeutig beantworten.

Denn wann schmeckt ein Kaffee sehr gut?

Jetzt zu Hause mit ein bisschen Abstand fällt mir die Beantwortung schon leichter: Es war der richtige Kaffee zum richtigen Anlass. Es war ein „Coffee at work“, ein Kaffee der sich dezent zurückhält, mit der richtigen Temperatur, um sich nicht peinlicherweise die Schnute zu verbrennen, aber trotzdem die Hände wärmen zu können. Mit dem richtigen Aroma, um den feinen Geschmack von Entspannung zu spüren, ohne dabei den Kaffee süßen zu müssen. Es war halt ein ehrenhafter, anständiger Begleiter zu einem angeregten, spannenden Gespräch, das vielleicht neue Perspektiven eröffnet hat.

Ich liebe Kaffee über alles und wenn ich mir einen Arbeitstag in meiner Agentur vor Augen führe, muss er immer anders zubereitet sein und anders schmecken. Da gibt es zum Beispiel den ersten Kaffee am Tag. Stark, kurz, kross, mehr Kaffee als Milch, aber bitte milder als ein Espresso macchiato. Einer, dessen Duft mich allein schon dazu bewegt, aufzustehen.

Dann gibt es den zweiten Kaffee am Vormittag, den nach der Tageszeitung, der Dusche und dem Kleiderschrankdebakel des Tages. Die Belohnung dafür, dass man den wichtigsten Akt des Tages komplett geschafft hat und bereit ist, die eigenen vier Wände zu verlassen, um sich der Öffentlichkeit zu zeigen. Das ist der, der schon etwas mehr Milch vertragen kann, denn darf gerne in Begleitung mit einem Minifrühstück auf dem Esstisch landen.

Zum Schluss kommt der Kaffee nach dem Mittagessen, gerne ohne Milchhaube, wenn er das Zeug dazu hat, genug Pep, um solo zu schmecken. Aber das geht nur, wenn das Mittagessen es wert ist, mit einem krönenden schwarzen Getränk abgeschlossen zu werden.

Sonst, ja sonst kommt halt der Schreibtischkaffee an die Reihe. Der typische im Lieblingspott, der nicht so schnell auf die Tastatur kippen kann. Ein milder Kaffee mit einem Schuss Vollmilch, um den Genuss etwas zu strecken. Man sitzt ja wieder etwas länger…

Wenn man das alles länger ausführt, kommt man auch schnell zur Erkenntnis, dass es auch unterschiedliche Kaffeetypengenießer gibt.

  1. Den Junkie: Ohne Kaffee geht nichts und das bezieht sich auf den ganzen Tag. Er hat die Kaffeeflatrate, den Strohhalm zum Vollautomaten und den Drive-In-Schalter im Auto. Kaffee wird immer getrunken bis spät in den Abend in allen Aggregatzuständen. Die Kaffee-Junkies haben meist Superhirne und arbeiten nachts, weil sie auch tagsüber nicht schlafen können oder anders herum. Immer nervös, weißhäutig und zu schlau für den normalen Alltag.
  2. Den Professor: Er hat 20 Jahre auf „Master of Coffee“ studiert und kennt jede Kaffeebohne von allen Seiten. „Kopi Luwak“, der Exkremente-Kaffee, der erst durch die Reise in den Darmtrakt einer Katze zum edelsten Kaffee wird, ist für ihn die Anfänger-Bohne. Meist erntet er die Bohnen selbst.
  3. Den Gleichgültigen: Er trinkt Kaffee am liebsten, wenn dieser 24 Stunden neben dem geöffneten Pizzakarton und dem Aschenbecher stand. Hauptsache, es befindet sich keine Fliege im Becher und das Koffein bekämpft noch den Kater.
  4. Die Nachbarin: Sie brüht den Kaffee von Hand auf, seit Jahren um die gleiche Uhrzeit. (Übrigens mein Favorit neben dem ersten Kaffee des Tages!). Er schmeckt immer köstlich, denn er wird immer mit Liebe und Muße zubereitet.
  5. Die Freundin: Bei ihr kann der Kaffee auch mal schnell zum Proseccho werden, denn meistens trifft man sich am Nachmittag, wenn man schon Kaffee Nr.1, 2 und 3 intus hat. Und eine „Kaffeelänge“ dauert dann gerne auch mal ein paar Stunden.
  6. Den Hipster: Will ich nicht ausführen, sag nur Lactose-intolerant, koffeinfrei und von 6fach geschleuderten Unverpackt-Biobohnen, Herkunft egal, teuer muss er sein und W-Lan muss er haben.
  7. Den Italiener: Kaffee regiert seine Welt, er ist das Siegel unter dem Kaufvertrag, die Blutsbrüderschaft, Weltanschauung und Ehefrau.
  8. Den Engländer: Feinstes Geschirr, vorgewärmte Tässchen, spitze Finger, krause Nase  und trinkt Kaffee am liebsten mit Teegeschmack.
  9. Den Zerstreuten: Trinkt seinen Kaffee niemals aus und wenn er ihn trinkt, ist er bereits kalt. Hat meistens 10 Tassen gefüllte überall verteilt, damit er unterwegs nicht verdurstet.
  10. Die Meline: Trinkt Kaffee, um wach zu werden, um gute Gespräche zu führen, um Verweilen zu können und um das leckerste Heißgetränk zu feiern, dass man aus der Kaffeebohne gewinnen kann. Und ist bestimmt ab und an für einige für euch Kaffeetyp 1-10.

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Darauf jetzt einen Tee, bitte.

Alle Bilder stammen von meinem instagram-Account!

Rosmarin-Grissini oder die spanische Romanze

Ich finde, jede Frau sollte mindestens eine Freundin haben, mit der sie auf Kommando lachen kann. Lachen ist das Wichtigste überhaupt im Leben, denn das Leben hält genug ernste Themen parat.

Mit dieser Freundin verabrede ich mich meistens spontan, denn von langer Zeit planen ist in unserem Leben als berufstätige Mutter irgendwie nicht möglich. Diese Verabredungen gipfeln meistens in einem pubertierenden Lachflash, der sich mitunter nicht von den Gibbelanfällen unserer Töchter unterscheidet. Jetzt bitte nicht nach Witzen fragen oder Erlebnissen. Nein, wir quatschen über den Alltag, über unsere Mitmenschen und unsere Familien und da gibt es so viele Dinge, die einfach lustig sind.

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Wenn wir uns gegenseitig besuchen, haben wir meist komisches Gepäck. Studentenfutter, Smoothies, komisches Low-Carb-Gedöns, dass dann proforma auf den Tisch gestellt wird. Zum Essen kommen wir dann vor lauter Erzählerei selten.

Manchmal wird aus einer spontanen Kaffeeverabredung auch ein umgeräumtes Wohnzimmer oder ein renoviertes Kinderzimmer. Frauen-Power halt.

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Manchmal gibt es statt Smoothie auch einen Schluck Weiss- oder Rotwein. Und weil wir dann einen klaren Kopf  behalten müssen und meist über den Tag nie richtig gegessen haben. Gibt es eine Kleinigkeit dazu.mels_grs6

Ich habe hier das Rezept für Rosmarin-Grissini. Sie schmecken leicht würzig und lassen sich im Moment mit frischem Garten-Rosmarin vorbereiten. Dazu wird folgendes gebraucht:

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Rosmarin-Grissini

500 g Weizenmehl Type 405
1 Pck. Trockenhefe
275 ml Wasser
2 TL Salz
3 EL Olivenöl
Meersalz, grobes
Rosmarinzweige
Mehl, Trockenhefe, Wasser, Salz und Olivenöl in eine Schüssel geben und verkneten. Den Teig auf die Arbeitsfläche geben und ca. 10 Minuten kneten, bis er glatt und elastisch ist. Mit einem Küchenhandtuch bedeckt 10 Minuten ruhen lassen, dann nochmals durchkneten.
Den Teig zu einem Rechteck mit circa 1 cm Dicke ausrollen, bedeckt wiederum 10 Minuten ruhen lassen.
Den Teig quer in der Mitte in 2 gleichgroße Teile schneiden. Nun die Teigstreifen in 1 cm breite Streifen schneiden . Die einzelnen Streifen auf ein Backblech legen, mit Öl bestreichen und mit Salz bestreuen. Nun die Rosmarinzweige einzeln mit Teigstreifen umwickeln und auf das Backblech legen.
Im vorgeheizten Backofen ca. 15 Minuten bei 200 °C backen, danach auf einem Drahtrost auskühlen lassen.
Sie können, trocken und kühl gelagert, auch am nächsten Tag serviert werden und natürlich auch mit dem handelsüblichen Fertig-Pizzateig gebacken werden. Spontan heißt manchmal ja auch sehr spontan.

 

Ich freu mich schon auf das nächste Mal, wenn ich mit meiner Gitarre unter dem Arm, den Grissini im Trockentuch und einem Lächeln im Gesicht mich auf den Weg zu einem schönen Abend machen darf. Inclusive Saiten-Zupfen und Fortschritten bei dem Mammutvorhaben, die Spanische Romanze auswendig spielen zu können.

 

 

 

 

Aprikosen-Koriander-Chutney oder das Reisen der Anderen

Besonders schön ist es, wenn man den Reiseberichten anderer zuhören kann. Jeder reist anders, nimmt Eindrücke komplett anders auf. Bemerkt Gerüche anders, nimmt andere Geschmäcker mit.

So geschehen am letzten Wochenende. Auf dem Geburtstag einer sehr lieben Weggefährtin durften wir alle von den Köstlichkeiten der letzten Reisen probieren.

Unter anderem hat sie das Rezept für ein Aprikosen-Koriander-Chutney aus Frankreich mitgebracht. Und da Koriander nicht typisch für Frankreich ist, hat das Rezept ein holländisches Paar dort etabliert, die eine Auberge in Frankreich leiten.

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Gereicht mit würzigem Weichkäse und ein paar Kräckern, wäre das nur allein schon ein Festmahl für mich gewesen. Dazu gab es aber noch karamellisierte Tomaten, Couscous-Salat, leckere Dips und Wraps. Ein feines Buffet mit einem Dessert aus griechischem Joghurt, Honig und Walnüssen. Sehr lecker und Cross-Over. Lieben Dank, liebe Susi

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Meinen Liebling habe ich gleich als Rezept mitgebracht. Für das Chutney braucht man:

  • 1 Glas etwas festere Aprikosenmarmelade
  • 1 dickes Bund Koriander
  • 1 Bio-Zitrone oder 1 Limette (Zesten und Saft)
  • Walnüsse; Cashewkerne oder Mandeln zerstossen

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Zuerst die Limette/Zitrone heiss abwaschen, Zesten mit einem Schneider lösen oder vorsichtig mit einer Reibe abreiben, Saft auspressen.

Den Koriander gut abspülen und die Blätter abzupfen, einen Teil davon etwas hacken. Nun den Saft der Limite/Zitrone, die Zesten, die Marmelade, die Nüsse und den Koriander in ein verschließbares Gefäß geben und umrühren. Über Nacht stehen lassen und am nächsten Tag zu gerilltem Lammfleisch oder einer Käseauswahl servieren.

Gehört ab jetzt auf jede meiner Käseplatten dazu.

Guten Appetit!

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Salat ist öde oder Mel beweist das Gegenteil!

Letztens bekam ich ein Kompliment für eine Salatkreation von einer Freundin, die genauso wie ich, gerne schlemmt und durch die allabendliche Zufuhr dieses bekannten Gerichtes versucht, die Kilos nicht wachsen zu lassen.

Erst wußte ich nichts damit anzufangen, denn hey, wer kann schon keinen SALAT kochen? War das jetzt als Kompliment zu werten und steckte etwas Ironie dahinter?

Ich gebe zu, mit fortschreitendem Alter und anwachsender Anzahl der Zubereitung dieses Gerichts muss ich mir manchmal schon echt was einfallen lassen, um nicht zum Kaninchen zu mutieren. Gerne möchte ich an dieser Stelle mein Grundrezept für Salat mit euch teilen.

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Trommelwirbel, Spannung, Überraschung: Ich mixe immer Gemüse, Blattsalat und….Obst. Irgendwann war ich es leid, nur zwischen einer roten und einer grünen Paprika wählen zu müssen und hatte nur noch einen Apfel statt Tomaten im Vorratsschrank. Et voilà, eine neue Salat-Epoche brach an. Plötzlich bietet das angehende Salatbuffet soviel mehr Auswahl: Mandarine-Rucola, Banane-Radicchio, Apfel-LolloRosso-Erdnuss-Petersilie, bald kommen Nektarine, Pflaume, Pfirsich, anschließend die Traube.

Unterstützt wird das Ganze durch die Klassiker, grünen Salat aus dem Garten, Pflücksalate aus dem Beutel dürfen es auch mal sein, irgendwer mag auch diese essbaren Blüten gerne. Toll ist auch frischer Babyspinat mit roter Beete und Goji-Beeren.

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Diese Kombination hat auch den großen Vorteil, das durch die Fruchtsüsse des Obstes das Salatdressing nicht noch zusätzlich gesüßt werden muss. Wer trotzdem noch den süßen Kick benötigt, kann ein Salatdressing aus Essig/Öl, Salz/Pfeffer mit Fruchtsaft verdünnen. Schmeckt herrlich frisch und bringt Abwechslung. Sind die Äpfel als einziges Obst zu sauer, darf an auch mal gern mit Sirup süßen.

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Dann noch ein kleiner Crunchy-Tipp von mir. Ergänzt den Salat mit einer kleinen Zugabe. Zerkleinert Nüsse, röstet Pinienkerne, wer auf Trennkost pfeift kann Öl in einer Pfanne erhitzen, Brotwürfel rösten und diese mit Zimt überstreuen. Es macht immer Spass,  im wahrsten Sinne „einen knackigen Salat“ zu essen.

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Nicht zu vergessen sind die zahlreichen Eiweiß-Variationsmöglichkeiten mit gebratenem Hähnchen oder Lachs, Schinken, Fetakäse, Gorgonzola, geräucherter Forelle und, und und.

Heute schwöre ich zum Beispiel auf Rhabarber, grünem Spargel, Erdnuss, Rucola und Orange. Dazu ein Dressing aus Öl, Zitronensaft, Salz/Pfeffer und, hüstel, Johannisbeersirup, denn der Rhabarber ist nicht „ohne“.

Guten Appetit!

Mels Sommerparadies oder Holla, die Waldfee!

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Manche bekommen vor einer riesigen Pfanne Bratkartoffeln mit Spiegelei feuchte Augen, wieder andere lieben den Geschmack von heißer Honigmilch, einige brauchen Leberwurst aus der Dose und ich bin soeben in meine Kindheit gebeamt worden, als ich meine Nase in die Holunderblüten gesteckt habe.

Jeder verbindet mit einer Speise oder einem Getränk Erinnerungen an schöne oder weniger schöne Erinnerungen aus der Vergangenheit. Manchmal reicht ein bestimmter Geruch allein, um längst vergessene Bilder aus dem Gedächtnis zu kramen. Mein Lieblingsduft ist der von Holunder. Das hieß: Sommer vor der Tür, Barfuß, Matschepampen im Sand, draußen, grillen, entspannte Eltern, Ferien, Freibad, Strohhalme und abends nach einer kalten Dusche und trotzdem schmutzigen Fußnägeln glücklich ins Bett segeln.

Als Kind habe ich viele Wochenenden in der Ferienhütte meiner Großeltern verbracht. Mein Großvater hatte damals, als hier noch Zeche und Kokerei in voller schwarzer Blüte standen, eine kleine Hütte mit Waldgrundstück an der Lippe mit viel Land drumherum umzu toben und erkunden. Für eine Pause sind wir dann zu meiner Oma in die improvisierte Hütte, wo es ganz wunderbar roch. Meist wurden schon Vorbereitungen für den Grillabend getroffen. Wir mußten uns mit den kleinen Mägen und der großen Abenteuerlust zwischendurch immer mal stärken. Es gab eisgekühlte Holunderlimo und gebackene Holunderblüten.

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1 Ei, 1 EL Zucker, 100gr Mehl für 5 Holunderblüten mit Sti(e)l

Blüten in das geschlagene Ei tunken und dann im gezuckerten Mehl wenden. In einer Pfanne ausbacken, sofort vertilgen! Köstlich!

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Der Sirup hält sich eingekocht manchmal etwas länger, bis in den Herbst. Dafür werden wieder 2 gute Handvoll Blüten gebraucht. Sehr gut waschen bitte. 1 l Wasser, 1/1/2 Kilo Zucker, 5 ungespritzte Zitronen, 2 unbehandelte Orangen.

Den langen Stil der Blüten entfernen und in ein verschließbares, ca. 2 l Glas geben. 2 Zitronen auspressen, den Rest der Zitronen und Orangen in Scheiben schneiden und ebenfalls mit dem Zitronensaft ins Glas geben.

Hollerbluete4Das Wasser aufkochen und den Zucker darin auflösen, das Gemisch über die Hollablüten und die Zitrusfrüchte geben. Das Glas gut verschließen und für 3 Tage an einen kühlen Ort stellen. Jeden Tag umrühren.

Am dritten Tag das Gemisch durch ein sauberes Baumwolltuch geben und aufkochen lassen. Anschließend in kleine Weckflaschen geben. Nach Gebrauch mit Eiswürfeln mit Mineralwasser oder für Erwachsene mit Secco aufgießen.

Zum Wohl.

Erdnussbutter-Schnecke oder warum Kühlschrank aufräumen Sport sein muss

SchneckeManchmal hat man richtig gute Vorsätze. So richtige, die mit Elan zu tun haben. Ordnung rein bringen wollen, Sport machen, ausmisten, ungeliebte Dinge tun, die man schon lange vor sich her schiebt.

Neulich war wieder so ein Tag. Der Kühlschrank war voll, angebrochene Lebensmittel stapelten sich und wollten aufgebraucht werden. Was tun mit einem Blätterteig, etwas matschigen Erdbeeren, 2 Esslöffel Mandelsplittern, einem halben Becher Vanillepudding, etwas Vanillepuddingpulver zum Andicken (oder Pudding kochen), 1 Ei und Erdnussbutter?

Genau! Das schreit nach Blätterteigschnecken mit Vanillevla.

Daher am besten schon im Vorfeld einen der guten Vorsätze erledigt haben:

SPORT!!!!!

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Man rolle den Teig aus und streiche etwa 3 El Erdnussbutter ganz dünn aus. Die Handvoll Erdbeeren lässt man etwas einkochen, mit einem Tl. Vanillepuddingpulver und Zucker.

Etwas Abkühlen lassen und ebenfalls dünn auf die Erdnussbutter. Den Teig zusammenklappen und mit dem gequirlten Ei verschliessen und bestreichen. Mandelsplitter darüber geben.

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Ab in den vorgeheizten Ofen, ca. 200 Grad Ober-und Unterhitze für circa 12 bis 15 Minuten. Die Rolle aus dem Ofen holen und in gleichmäßige Stücke schneiden. Vorsicht, der Inhalt ist sehr heiß und flüssig. Nun die Scheiben wieder auf das Backblech legen und für weitere 7 Minuten in den Ofen.

Mit etwas Vanillevla und Erdbeeren servieren.

Lecker!!

Und ich ging hinterher zum Sport! Ehrlich!!SChnecke2

Mel’s Faustregel oder Pesto braucht nicht immer Basilikum!

Pesto Schnell noch hinterhergeschickt, zu meinem kleinen Experiment. Ihr habt mich auch nach meiner grünen Deko gefragt, dem Korianderpesto (leider habe ich meinen Rest gestern aufgebraucht, daher hier eine kleine Petersiliendeko;)). Im Moment schafft es meine Küchenmaschine nicht mehr in den Schrank. Alles wächst frisch und das Blattgrün ist jetzt so richtig saftig. Pesto jeglicher Art eignet sich als Sosse, als Käsegarnitur, für Pastasorten aller Art, als Salatdressing, für Pellkartoffeln und so weiter. Also so richtig vielseitig. Es hat zudem den Vorteil, dass es länger im Kühlschrank hält. Wichtig ist nur, dass man immer einen frischen Löffel nutzt und dafür sorgt, das eine Schicht Öl das Pesto bedeckt. Hier mein Rezept für Bärlauchpesto, Petersilienpesto, Basilikumpesto und in diesem Fall Korianderpesto. Ihr benötigt generell: Ca. 50 gr. Pinienkerne, ca. 80 gr. guten Parmesan, ca. 150 ml sehr gutes Olivenöl, eventuell 1 Zehe Knoblauch (je nach Gusto) und dann ca. 2 gute Handvoll Kräuter, wie oben genannt. Das Korianderpesto ist etwas zarter im typischen, leicht seifigen Geschmack, an dem sich die Geister scheiden. Als Pesto eindeutig neutraler als pur, also. Bitte schmeckt das Salz gut ab. Der Parmesan bringt einen eigenen, sehr hohen Salzanteil mit, hier schmeckt man die Qualität schnell heraus. Dann alles in den Standmixer geben (die Könner nehmen den Mörser). Oder püriert mit einem Zauberstab im hohen Gefäss. Das Ganze kommt dann in ein Glas mit Schraubdeckelverschluß, etwas Öl noch obendrauf und entweder sofort vernichten oder in den Kühlschrank damit. (Übrigens auch eine schöne Geschenkidee). Lasst es Euch schmecken. Immer.

Weltmurmeltiertag, La chandeleur oder meine beste Ausrede!

IMG_1792Die Amerikaner nehmen den heutigen Tag gerne zum Anlass, um sich auf die faule Haut zu legen (heute ist Murmeltiertag, vor allem in Pennsylvania). Die Deutschen fluchen über den heutigen Tag und die Franzosen feiern LA CHANDELEUR, also Mariä Lichtmess. Und sie haben eine hervorragende Idee, diesen Tag zu feiern: Sie backen Crepes.

Also da von Frühling heute nicht die Spur zu sehen war, bin ich auch nicht gewillt, das Murmeltier zu feiern. Motzen macht auch nur schlechte Laune. Also was hab ich getan:

Genau!!

Es traf sich gut, dass ich heute ein tolles französisches Buch in der Post hatte. Von einem lieben Freund verpackt und abgeschickt. Merci, „frenchman“!!!  Dieser tat seinen heutigen Hunger nach Crepes in Dankeskonversation kund. Leider wohnt die Familie nicht ganz in der Nähe, also habe ich heute ferngekocht, in Gedenken sozusagen und für „Ihn“.

Warum und wieso heute in Frankreich gerne Crepes gegessen werden lest Ihr hier:

http://www.france.fr/de/feste-und-festivals/maria-lichtmess-la-chandeleur.html

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„Si point ne veut de blé charbonneux, mange des crêpes à la Chandeleur.“

Dazu braucht man:

500 ml Milch, 250 gr. Mehl, 3 Eier und etwas Salz. Dieses Gemisch verrühren und eine Stunde ziehen lassen und wiederum aufrühren.

Hauchdünn in einer beschichteten kleinen Pfanne ausbacken.

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Für ca. 6 kleine Suzettes:

2 Orangen, 1 Zitrone, 50 gr Puderzucker, 15 cl Grand Marnier, 125 gr. Butter

Nun Orangenfilets schneiden, den gewonnenen Saft aufbewahren und die Zitrone auspressen. Den Puderzucker in einer beschichteten Pfanne leicht braun werden lassen (karamellisieren). IMG_1785IMG_1791Den Orangensaft zugeben und abwarten, bis sich das Karamell im Zucker aufgelöst hat. Nun den Zitronensaft zugeben. Nach einigen Minuten die Butterstückchen zugeben. Nun mit Grand-Marnier ablöschen. Einen Crepes in die Pfanne geben und zu einem Dreieck falten, der Crepes zieht den Saft ein. Zwei, drei Filets hinzugeben und auf einem Teller anrichten. Mit etwas Puderzucker überstreuen und etwas geriebener Orangenschale dekorieren.

Eignet sich hervorragend als überraschendes Mitternachtsdessert!

Bon appétit!

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