Was zeigt man einer Großcousine, die schon jetzt mehr von der Welt gesehen hat, als man sich selbst für den Rest des Lebens so wünschen kann? Die die besten Köche kennen gelernt hat und die größten Küchen der Welt? Die gutes Essen, Stil und Ambiente zu schätzen weiß? Und die auch noch heiratet? Den besten Grafiker, den ich so kenne? Klar, man kann eine Zugfahrt nach Willingen buchen, eine Flugreise nach Las Vegas oder sie einfach mit dem Bauchladen in die Düsseldorfer Altstadt schicken. Oder man sammelt sie einfach direkt vor dem Goldschmied in Bochum ein, nachdem man heimlich ein Köfferchen für die Nacht gepackt hat. Wohin also? In welche Metropole, welche Superlative zeigen, welche Gipfel der Kochkünste? Die beste Freundin der Braut hat einfach den richtigen Instinkt. Wir fahren auf die A2, raus aufs Land. An den Ostrand des Ruhrgebiets. In die Stadt des Glaselefanten, der Pauluskirche, der Bergbaugeschichte und der Stahlindustrie, der Schützenfeste und grünen Wiesen. Nach HAMM. Der erste Stopp führte uns zum Gut Sternholz.
Vornehm ausgedrückt, nie hätte ich ein solches Paradies auf dem platten Land erwartet. Schon das Entrée des Hofes mit kleinem Teich und liebevoll angelegtem Garten hieß, neben uns, auch die ersten Maikäfer willkommen. Ein Nachmittag Sauna und Wellness stand uns bevor. Was Mädels sich halt so wünschen: tolle Düfte, sanfte Farben, Kerzen, Schnickschnack auf der Damentoilette und frische Snacks. Wir haben das spezielle „Junggesellenabschiedsangebot“ ausgeschlagen. Erst einmal waren wir zuwenig und dazu noch zu individuell, um den Spaß „auszuschlachten“. Wir hatten uns einfach Anwendungen gebucht. Wichtig ist hier, früh genug zu buchen, die Termine sind schnell vergeben. (Aufgrund der Privatsphäre konnte ich hier keine Fotos machen, schaut einfach mal auf die Seite).
Nach erholsamen Stunden und mit etwas Hunger machten wir uns auf den Weg zur zweiten Station. Zur empfohlenen Übernachtungsmöglichkeit, dem circa 15 Kilometer entfernten Gut Kump. Ein Stück Autobahn (weniger schön, wenn man etwas träge ob der Saunagänge ist) und dann durch kleine Ortschaften kommt man wieder zu einer neuen Überraschung. Das Gut Kump hat eine lange Historie und ist trotzdem auf dem modernsten Stand. Mit ganz viel Liebe und Geschick sind alte Gebäude wie Scheune und Stallungen durch moderne Architektur verbunden worden.
Wir durften in den neusten Zimmern schlafen. Die oberen Zimmer eines Extragebäudes, sollten unsere sein. Im Vorfeld hatte ich mich schon „geopfert“, das Zustellbett zu benutzen. Dass ich damit einen Supertreffer gelandet hatte, wußte ich bis dato nicht. Selbst das Zustellbett hatte eine super Matratze und einen Raum für sich. Wir suchten das Häuschen inmitten von Lavendelfeldern und Kräutergärten auf. Versteckt hinter dem schmiedeeisernen Tor.
Ein Traum, vor allem, wenn man bedenkt, dass man wirklich „nur“ ein Bett erwartet hat. Der geschmackvolle Mix aus Alt und Neu fand sich hier in der Inneneinrichtung wieder. Qualitativ hochwertige antike Möbel wurden mit italienischen Stoffen aufgewertet. Die Badezimmer sehr geräumig, große Duschkabinen. Der krönende Abschluss war ein fantastisches Drei-Gänge-Menü im Haupthaus.
Natürlich konnten wir noch die beiden Flaschen Sekt genießen, die gekühlt auf unseren Zimmern standen (auch im Paket-Preis inbegriffen. Am nächsten Morgen zogen wir unwillig wieder aus unseren Zimmern, kaffeedurstig und etwas verkatert. Es wartete ein himmlisches Frühstücksbuffet mit selbstgebackenen Broten und Kuchen, eingelegtem Feta und Aufschnitt, frisch von Metzgern der Umgebung. Eine tolle Auswahl und sehr, sehr leckerer Mix. Ein Abschlussrundgang durch den großen Park rundete ein tolles Wochenende ab.
Möge es der Start in eine tolle Zukunft sein, liebe Valeska. P.S. Ein großes Dankeschön an das sehr nette und aufgeschlossene Personal beider Häuser. Ich liebe es, wenn der Service zudem ungekünstelt und aufgeschlossen ist, dennoch aufmerksam und hilfsbereit.