Autor: Melsbonheur

  • Geburtstag mit Folgen oder ein Bett im Erdbeerfeld!

    Geburtstag mit Folgen oder ein Bett im Erdbeerfeld!

    Marmelade_MelsbonheurDa ist man eingeladen. Auf einen Geburtstag ins schöne Münsterland und in einen Kreis, den man eigentlich nicht wirklich kennt. Und wird so dermaßen überrascht, dass man Bücher darüber schreiben kann. Also ein Buch soll es nicht werden, aber die Spätfolgen am heutigen Sonntag sind schon beachtlich.

    Das Münsterland ist hier schon ein großes Anbaugebiet für Spargel und Erdbeeren. Überall gibt es Straßenstände und provisorische Märkte, um das köstliche Gut schnell und frisch vom Feld an die Käufer zu bringen. So ging es mir auf dem Weg von hier nach da.

    4 Kg Erdbeeren! Wort!

    Frisch müssen sie gegessen werden. Am besten pur. Ich liebe es, wenn die Erdbeeren schon in Papppackungen angeboten werden und nicht in diesen PET-Körben mit Folie. Der nette Erdbeerbauer sucht natürlich die schönsten Körbchen für die Großbestellung aus (macht er wirklich, ich glaube dran!).

    Die Geburtstagsfeier findet in einem alteingesessenen typischen Landgasthaus statt. Zwischenzeitlich habe ich zwischen den zugewachsenen Steinmauern und den Springbrunnen den Eindruck, irgendwo in eine Filmkulisse Hollywoods gebeamt zu sein.

    Auch der Gästekreis ist bunt gemischt. Französisch-portugiesisch-spanisch-münsteranisch ist das Publikum. Nach dem Sektempfang mit Champagner (aus der französischen Heimat des Bruders der Gastgeberin) geht es zum Menü in den eingedeckten Festsaal im Stil der 50er Jahre. Irre. Frank Sinatras leise Stimme untermalt die liebevollen Worte des Geburtstagskindes. Es folgt ein europäisches Menü mit Antipasti, Spargel, Steak, Zander, Erdbeeren und Rhabarber. Für die französischen Gäste wird simultanübersetzt – ich fühle mich heimisch.

    Erdbeere1_Melsbonheur

    Nach dem Essen wird getanzt und gelacht. Ein Nachbar des Geburtstagskindes schaut vorbei. Ein Mann, dessen Musik ich nicht unbedingt mag, der mich aber davon überzeugt, dass man mit 70 Jahren Lebenslust und Esprit versprüht, auch wenn man ein Leben lang in einem sehr harten Showbusiness gearbeitet hat und immer noch dabei ist. Danke Jürgen Drews, es war eine tolle Geste, der Gastgeberin ein Privatkonzert zu geben.

    Mit Musik vom Band ging es weiter. französische Chansons, spanische Schlager, Funk&Soul und atemlose Partyeinlagen haben garantiert, dass irgendwie alle tanzten. Und damit meine ich alle. Die Mischung sorgte dafür, dass man das ein oder andere Stück einfach überhört hat. Vielen Dank für den sagenhaft organisierten Aufwand. Ich habe mich sehr wohl gefühlt.

    Nun aber zu den Spätfolgen: Die Ladung aus dem Kofferraum. Was macht man mit 4kg Erdbeeren? Marmelade. Nach Familienrezept. Mit Zitronenabrieb und Aperol, aufgekocht mit einer Vanilleschote.

    Erdbeere_melsbonheur

    Meine Ma hat übrigens immer 30 gefüllte Marmeladengläser im Keller. Sie sagte mir mal, Marmelade kochen hat etwas Beruhigendes in bewegten Zeiten. Der Duft, der aus dem aufbrodelden Topf steigt, legt sich beruhigend auf die Nase und die Zuckerdämpfe senken den Blutzuckerspiegel. Es stimmt wohl.

    Dazu gibt es kleine Pralinés mit feinster Zarbitterschokolade. Einfach die schönsten Prachtstücke in geschmolzene Schoki tauchen, kurz kaltstellen und zum Eiswein servieren.

    Praline_melsbonheur

    Für die Kleinsten gibt es Kalzium, angereichert mit einem VitaminC-Schock allerfeinster Qualität. Frisch aus dem Mixer und gut für die Knochen.

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    Lasst Euch animieren. Meist reicht ein kurzer Ausflug aufs Land und man kann noch Tage später die Spätfolgen genießen.

    Guten Appetit!

  • Mels Mis en Pott oder das schnelle Süße!

    Mels Mis en Pott oder das schnelle Süße!

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    Es war mal wieder soweit. Der Blutzuckerspiegel war auf Null und ein schnelles Dessert kann da nur helfen. Im Kühlschrank weit und breit keine Sicht auf Schokocremes oder Stracciatella-Puddings. In der berüchtigten „Süß“-Schublade nur ein kleines zerbröseltes Hanuta und ein Löffelbisquit. Die Dessertpolizei muss her.

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    Mel darf man nie nach Rezepten für das Dessert fragen – es schmeckt eh immer wieder anders, je nachdem, was gerade so da ist.

    Diesmalige Bestandteile sind: frische Beeren (zur Zeit IMMER im Kühlschrank!!!), etwas griechischer Joghurt (Hurra, hoher Fettanteil), Honig aus ortsnaher Imkerei, Bröselhanuta, ein Löffelbisquit und Ikea-Gläser.

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    Man verrühre 2 EL griechischen Joghurt mit etwas Honig und ein paar Beeren, fülle ein Glas mit Kekskrümmeln, hier Hanuta und Löffelbisquit (zur Not etwas Nachhelfen, zB im Frischhaltebeutel zerstoßen), für den Geschmack ein paar Tropfen Likör darüber geben, oder Espresso oder, oder, schichte ein paar Beeren darauf, gebe etwas Creme darüber. Dekoriere mit Beeren und Minze und letzten Hanuta-Krümmeln und ab dafür, in den Kühlschrank oder gleich in die Schnute!

    Bon appetit!

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  • Mels Sommerparadies oder Holla, die Waldfee!

    Mels Sommerparadies oder Holla, die Waldfee!

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    Manche bekommen vor einer riesigen Pfanne Bratkartoffeln mit Spiegelei feuchte Augen, wieder andere lieben den Geschmack von heißer Honigmilch, einige brauchen Leberwurst aus der Dose und ich bin soeben in meine Kindheit gebeamt worden, als ich meine Nase in die Holunderblüten gesteckt habe.

    Jeder verbindet mit einer Speise oder einem Getränk Erinnerungen an schöne oder weniger schöne Erinnerungen aus der Vergangenheit. Manchmal reicht ein bestimmter Geruch allein, um längst vergessene Bilder aus dem Gedächtnis zu kramen. Mein Lieblingsduft ist der von Holunder. Das hieß: Sommer vor der Tür, Barfuß, Matschepampen im Sand, draußen, grillen, entspannte Eltern, Ferien, Freibad, Strohhalme und abends nach einer kalten Dusche und trotzdem schmutzigen Fußnägeln glücklich ins Bett segeln.

    Als Kind habe ich viele Wochenenden in der Ferienhütte meiner Großeltern verbracht. Mein Großvater hatte damals, als hier noch Zeche und Kokerei in voller schwarzer Blüte standen, eine kleine Hütte mit Waldgrundstück an der Lippe mit viel Land drumherum umzu toben und erkunden. Für eine Pause sind wir dann zu meiner Oma in die improvisierte Hütte, wo es ganz wunderbar roch. Meist wurden schon Vorbereitungen für den Grillabend getroffen. Wir mußten uns mit den kleinen Mägen und der großen Abenteuerlust zwischendurch immer mal stärken. Es gab eisgekühlte Holunderlimo und gebackene Holunderblüten.

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    1 Ei, 1 EL Zucker, 100gr Mehl für 5 Holunderblüten mit Sti(e)l

    Blüten in das geschlagene Ei tunken und dann im gezuckerten Mehl wenden. In einer Pfanne ausbacken, sofort vertilgen! Köstlich!

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    Der Sirup hält sich eingekocht manchmal etwas länger, bis in den Herbst. Dafür werden wieder 2 gute Handvoll Blüten gebraucht. Sehr gut waschen bitte. 1 l Wasser, 1/1/2 Kilo Zucker, 5 ungespritzte Zitronen, 2 unbehandelte Orangen.

    Den langen Stil der Blüten entfernen und in ein verschließbares, ca. 2 l Glas geben. 2 Zitronen auspressen, den Rest der Zitronen und Orangen in Scheiben schneiden und ebenfalls mit dem Zitronensaft ins Glas geben.

    Hollerbluete4Das Wasser aufkochen und den Zucker darin auflösen, das Gemisch über die Hollablüten und die Zitrusfrüchte geben. Das Glas gut verschließen und für 3 Tage an einen kühlen Ort stellen. Jeden Tag umrühren.

    Am dritten Tag das Gemisch durch ein sauberes Baumwolltuch geben und aufkochen lassen. Anschließend in kleine Weckflaschen geben. Nach Gebrauch mit Eiswürfeln mit Mineralwasser oder für Erwachsene mit Secco aufgießen.

    Zum Wohl.

  • Erdnussbutter-Schnecke oder warum Kühlschrank aufräumen Sport sein muss

    Erdnussbutter-Schnecke oder warum Kühlschrank aufräumen Sport sein muss

    SchneckeManchmal hat man richtig gute Vorsätze. So richtige, die mit Elan zu tun haben. Ordnung rein bringen wollen, Sport machen, ausmisten, ungeliebte Dinge tun, die man schon lange vor sich her schiebt.

    Neulich war wieder so ein Tag. Der Kühlschrank war voll, angebrochene Lebensmittel stapelten sich und wollten aufgebraucht werden. Was tun mit einem Blätterteig, etwas matschigen Erdbeeren, 2 Esslöffel Mandelsplittern, einem halben Becher Vanillepudding, etwas Vanillepuddingpulver zum Andicken (oder Pudding kochen), 1 Ei und Erdnussbutter?

    Genau! Das schreit nach Blätterteigschnecken mit Vanillevla.

    Daher am besten schon im Vorfeld einen der guten Vorsätze erledigt haben:

    SPORT!!!!!

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    Man rolle den Teig aus und streiche etwa 3 El Erdnussbutter ganz dünn aus. Die Handvoll Erdbeeren lässt man etwas einkochen, mit einem Tl. Vanillepuddingpulver und Zucker.

    Etwas Abkühlen lassen und ebenfalls dünn auf die Erdnussbutter. Den Teig zusammenklappen und mit dem gequirlten Ei verschliessen und bestreichen. Mandelsplitter darüber geben.

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    Ab in den vorgeheizten Ofen, ca. 200 Grad Ober-und Unterhitze für circa 12 bis 15 Minuten. Die Rolle aus dem Ofen holen und in gleichmäßige Stücke schneiden. Vorsicht, der Inhalt ist sehr heiß und flüssig. Nun die Scheiben wieder auf das Backblech legen und für weitere 7 Minuten in den Ofen.

    Mit etwas Vanillevla und Erdbeeren servieren.

    Lecker!!

    Und ich ging hinterher zum Sport! Ehrlich!!SChnecke2

  • Pistou-Orange oder warum bin ich nicht schon eher darauf gekommen!

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    Die Franzosen an sich behaupten ja, sie hätten die beste Küche. Ich frage Euch, welche Nationalität behauptet das nicht von sich? Selbst in Amerika kann man mittlerweile Slow-Food finden, nur leider können sich das die meisten Leute nicht leisten oder wissen zuwenig. Letzteres ist nicht nur in Amerika der Fall.

    Neulich wurde ich wieder einmal überrascht. Die französische Küche ist für mich einfach ausgereift in der Komposition von verschiedensten Geschmacksnoten. Alles zusammen sorgt dann für diese „Geschmacksexplosion im Mund“. Süß, salzig, sauer, etwas scharf, weich und knackig und das am besten alles auf einmal.

    So kürzlich bei mir geschehen durch eine gefüllte Kohlrabi mit Quinoa, darauf ein Topping von Blumenkohlgelee und als Beigabe ein Orangen-Pistou. Orangen…was?

    Ein Pistou ist die französische und fruchtige Variante des italienischen Pestos. Die Grundzutaten sind ähnlich:

    2 Knobizehen, 3 EL Basilikum, 1 EL Petersilie, Salz, 100 gr Parmesan oder ähnlicher Hartkäse, 3 El Basilikum, 6 Cashewkerne und halt die Orangenfilets von 1/1/2 Orangen. Oder gekochten, abgezogenen, entkernten Tomaten oder frischen Brombeeren oder Himbeeren oder fertiger roter Beete oder, oder, oder.

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    Jetzt habe ich so ein supertolles Küchengerät, das ich nie missen möchte- so einen Standmixer mit zusätzlichem kleinen Glasaufsatz, für das ich jetzt hier aber keine Werbung machen möchte. Alle Zutaten hinein, kurz vermengen und fertig ist eine fruchtig, sämige und geschmeidige Masse, die zu allerlei Gemüse passt, aber auch als Beigabe zu Grillfleisch oder Insalate Caprese.

    Ich bin mir sicher, in einem Mörser geht das auch, oder in einer Schale mit zB einem Caipirinha-Stößel oder Stein auf Stein. Ihr werdet ja vielleicht mal über Eure Variante berichten?

    Ich finde es einfach lecker, da jetzt gerade die Sommerzeit allerlei fruchtige Zutaten liefert, die ich gerne ausprobiere. Einfach in ein Glas füllen, etwas mit Öl begießen und innerhalb von 2 Tagen aufbrauchen, da die Fruchtsäure bestimmt schnell umschlagen kann.

    Guten Appetit!

  • Leaving das „Singledasein“ oder warum Vegas, wenn auch Hamm toll ist

    IMG_3055 Was zeigt man einer Großcousine, die schon jetzt mehr von der Welt gesehen hat, als man sich selbst für den Rest des Lebens so wünschen kann? Die die besten Köche kennen gelernt hat und die größten Küchen der Welt? Die gutes Essen, Stil und Ambiente zu schätzen weiß? Und die auch noch heiratet? Den besten Grafiker, den ich so kenne? Klar, man kann eine Zugfahrt nach Willingen buchen, eine Flugreise nach Las Vegas oder sie einfach mit dem Bauchladen in die Düsseldorfer Altstadt schicken. Oder man sammelt sie einfach direkt vor dem Goldschmied in Bochum ein, nachdem man heimlich ein Köfferchen für die Nacht gepackt hat. Wohin also? In welche Metropole, welche Superlative zeigen, welche Gipfel der Kochkünste? Die beste Freundin der Braut hat einfach den richtigen Instinkt. Wir fahren auf die A2, raus aufs Land. An den Ostrand des Ruhrgebiets. In die Stadt des Glaselefanten, der Pauluskirche, der Bergbaugeschichte und der Stahlindustrie, der Schützenfeste und grünen Wiesen. Nach HAMM. Der erste Stopp führte uns zum Gut Sternholz. IMG_2810 Vornehm ausgedrückt, nie hätte ich ein solches Paradies auf dem platten Land erwartet. Schon das Entrée des Hofes mit kleinem Teich und liebevoll angelegtem Garten hieß, neben uns, auch die ersten Maikäfer willkommen. Ein Nachmittag Sauna und Wellness stand uns bevor. Was Mädels sich halt so wünschen: tolle Düfte, sanfte Farben, Kerzen, Schnickschnack auf der Damentoilette und frische Snacks. Wir haben das spezielle „Junggesellenabschiedsangebot“ ausgeschlagen. Erst einmal waren wir zuwenig und dazu noch zu individuell, um den Spaß „auszuschlachten“. Wir hatten uns einfach Anwendungen gebucht. Wichtig ist hier, früh genug zu buchen, die Termine sind schnell vergeben. (Aufgrund der Privatsphäre konnte ich hier keine Fotos machen, schaut einfach mal auf die Seite). IMG_2811 Nach erholsamen Stunden und mit etwas Hunger machten wir uns auf den Weg zur zweiten Station. Zur empfohlenen Übernachtungsmöglichkeit, dem circa 15 Kilometer entfernten Gut Kump. Ein Stück Autobahn (weniger schön, wenn man etwas träge ob der Saunagänge ist) und dann durch kleine Ortschaften kommt man wieder zu einer neuen Überraschung. Das Gut Kump hat eine lange Historie und ist trotzdem auf dem modernsten Stand. Mit ganz viel Liebe und Geschick sind alte Gebäude wie Scheune und Stallungen durch moderne Architektur verbunden worden. IMG_3059   IMG_2880 Wir durften in den neusten Zimmern schlafen. Die oberen Zimmer eines Extragebäudes, sollten unsere sein. Im Vorfeld hatte ich mich schon „geopfert“, das Zustellbett zu benutzen. Dass ich damit einen Supertreffer gelandet hatte, wußte ich bis dato nicht. Selbst das Zustellbett hatte eine super Matratze und einen Raum für sich. Wir suchten das Häuschen inmitten von Lavendelfeldern und Kräutergärten auf. Versteckt hinter dem schmiedeeisernen Tor. IMG_3066IMG_3065Ein Traum, vor allem, wenn man bedenkt, dass man wirklich „nur“ ein Bett erwartet hat. Der geschmackvolle Mix aus Alt und Neu fand sich hier in der Inneneinrichtung wieder. Qualitativ hochwertige antike Möbel wurden mit italienischen Stoffen aufgewertet. Die Badezimmer sehr geräumig, große Duschkabinen. Der krönende Abschluss war ein fantastisches Drei-Gänge-Menü im Haupthaus. IMG_2862   Natürlich konnten wir noch die beiden Flaschen Sekt genießen, die gekühlt auf unseren Zimmern standen (auch im Paket-Preis inbegriffen. Am nächsten Morgen zogen wir unwillig wieder aus unseren Zimmern, kaffeedurstig und etwas verkatert. Es wartete ein himmlisches Frühstücksbuffet mit selbstgebackenen Broten und Kuchen, eingelegtem Feta und Aufschnitt, frisch von Metzgern der Umgebung. Eine tolle Auswahl und sehr, sehr leckerer Mix. Ein Abschlussrundgang durch den großen Park rundete ein tolles Wochenende ab. IMG_3063 IMG_3056 Möge es der Start in eine tolle Zukunft sein, liebe Valeska.   P.S. Ein großes Dankeschön an das sehr nette und aufgeschlossene Personal beider Häuser. Ich liebe es, wenn der Service zudem ungekünstelt und aufgeschlossen ist, dennoch aufmerksam und hilfsbereit.

  • Grün rockt oder Pizza mal anders!

    Grün rockt oder Pizza mal anders!

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    Gehobelte Zucchini und blanchierte Broccolirösschen

    Mel ist mal alleine zu Hause und muss mal nicht auf die visuelle Farballergie der kleinen Madame bei der Essenszubereitung Rücksicht nehmen. Es sollte aber trotzdem schnell gehen – wie so oft eigentlich.

    Der erste Blick geht in den Kühlschrank. Ich habe Hunger, ich meine, richtig Hunger! Nicht diesen Jetzt-muss-ich-low-carb-green-smoothie-trinken-Hunger, nein ich meine, Pizzahunger. Die Tomaten in dieser Zeit schmecken noch nicht. Sind zumeist wässrig und steinhart. Das ist auch der Grund, warum meine Sugo-Vorräte aufgebraucht sind, daher muss ich mir was anderes einfallen lassen.

    Alles, was grün und gesund zugleich ist, schmeckt der kleinen Madame nur unter extremen Bemühungen, daher ist Grün immer das Einzige, was reichlich in der Gemüseschublade vorhanden ist.

    P.S. Übrigens gibt es das gleiche Phänomen bei einer Schüssel Gummibärchen. Da sind es aber meistens die gelben und weißen Kollegen, die übrig bleiben.

    Also, man nehme:

    1 x Pizzafertigteig, 1 kleine Zucchini, etwas Broccoli, 50 gr. Gorgonzola, 1/2 halb Becher Creme Fraiche, 2 Eier, etwas Milch, Salz und Pfeffer, Rosmarin und Oregano

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    Die „Füllung“ gut verquirlen.

    Die Broccolirösschen sehr klein zupfen und 2 Minuten im kochenden Salzwasser blanchieren.

    Zwischenzeitlich die Eier, Gorgonzola, Creme fraiche, Milch, Salz und Pfeffer in ein hohes Gefäss geben und gut vermengen. Die Zucchini fein hobeln und salzen.

    Eine Quicheform mit dem Pizzateig nebst Backpapier auslegen. Die Eiermischung darauf geben und mit dem Gemüse auslegen. Kräuter klein zupfen und darüber geben.

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    Grün ist vor allem im Frühling meine Lieblingsfarbe!

    Den Ofen auf 200 Grad vorheizen (Ober- und Unterhitze) und die Quiche auf mittlerer Schiene ca. 25 bis 30 Minuten backen lassen (Nicht nur der Pizzarand, auch die Füllung sollte leicht bräunlich sein).

    Das Ergebnis kann sich sehen lassen!
    Das Ergebnis kann sich sehen lassen!

    Ich empfehle: Etwas auskühlen lassen, ein Glas Weißwein dazu, ein Sofa und eine prämierte gute Mädelsschnulze dazu. Guten Appetit!

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    Bon Appetit!
  • Mel’s Faustregel oder Pesto braucht nicht immer Basilikum!

    Mel’s Faustregel oder Pesto braucht nicht immer Basilikum!

    Pesto Schnell noch hinterhergeschickt, zu meinem kleinen Experiment. Ihr habt mich auch nach meiner grünen Deko gefragt, dem Korianderpesto (leider habe ich meinen Rest gestern aufgebraucht, daher hier eine kleine Petersiliendeko;)). Im Moment schafft es meine Küchenmaschine nicht mehr in den Schrank. Alles wächst frisch und das Blattgrün ist jetzt so richtig saftig. Pesto jeglicher Art eignet sich als Sosse, als Käsegarnitur, für Pastasorten aller Art, als Salatdressing, für Pellkartoffeln und so weiter. Also so richtig vielseitig. Es hat zudem den Vorteil, dass es länger im Kühlschrank hält. Wichtig ist nur, dass man immer einen frischen Löffel nutzt und dafür sorgt, das eine Schicht Öl das Pesto bedeckt. Hier mein Rezept für Bärlauchpesto, Petersilienpesto, Basilikumpesto und in diesem Fall Korianderpesto. Ihr benötigt generell: Ca. 50 gr. Pinienkerne, ca. 80 gr. guten Parmesan, ca. 150 ml sehr gutes Olivenöl, eventuell 1 Zehe Knoblauch (je nach Gusto) und dann ca. 2 gute Handvoll Kräuter, wie oben genannt. Das Korianderpesto ist etwas zarter im typischen, leicht seifigen Geschmack, an dem sich die Geister scheiden. Als Pesto eindeutig neutraler als pur, also. Bitte schmeckt das Salz gut ab. Der Parmesan bringt einen eigenen, sehr hohen Salzanteil mit, hier schmeckt man die Qualität schnell heraus. Dann alles in den Standmixer geben (die Könner nehmen den Mörser). Oder püriert mit einem Zauberstab im hohen Gefäss. Das Ganze kommt dann in ein Glas mit Schraubdeckelverschluß, etwas Öl noch obendrauf und entweder sofort vernichten oder in den Kühlschrank damit. (Übrigens auch eine schöne Geschenkidee). Lasst es Euch schmecken. Immer.

  • Grüner Spargel oder Ziegenkäse mag dann auch jeder!

    Grüner Spargel oder Ziegenkäse mag dann auch jeder!

    IMGP0676 Jawoll ja, meine Lieblingssaison hat angefangen – die Spargelzeit. So manch einem kommt dieses Königsgemüse buchstäblich ganz schnell zu den Ohren raus. Mir nicht. In dieser Zeit kann ich Spargel jeden Tag essen- in allen Varianten. Heute stelle ich ein Experiment vor. Nicht unstolz darf ich sagen, es ist geglückt und wird bald zur Routine. Der erste Spargel, der im Handel erhältlich ist, ist zumeist grün und kommt aus Griechenland. Ich gestehe, auch ich stehe vor dem frühen Spargel wie vor den Erdbeeren. Es ruft „kauf mich, schnell“, aber mein Hirn ist dann größer als die Versuchung, hochgezüchtetes, geschmackloses und nur farbiges Obst und Gemüse außerhalb der Saison zu kaufen. Mein Gewissen findet immer die Pestizide und anderes ungesundes Zeugs auf der noch so schönen Hülle. Nun gut, jetzt darf man. Den Weißen übrigens auch, obwohl der noch superempfindlich teuer ist. Also zurück zum Experiment: Ich liebe Quiche und Tartes und gefülltes Brot. So habe ich einfach ein Brotbackmischung als Quiche belegt. Köstlich. Dazu habe ich die Sorte ZwibbeldeNut von DankeBitte verwendet. Ich fand, der nussige Inhalt und der herzhafte Geschmack der Zwiebeln passe hervorragend zu dem zarten Grün. Für mein Experiment „Spargelquiche mit Ziegenfrischkäse und Korianderpesto“ brauchte ich wie folgt: ca. 350 gr. Brotbackmischung „Zwibbeldenut“ oder backstarkes Mehl, 400 gr., 1/2 Würfel Mehl, 400 ml lauwarmes Wasser, Quiche/Tarte-Form 250 gr. frischen grünen Spargel, Essig (Aceton balsamico bianco), Öl 3 Eier, 2 Becher Schmand, frischen Ziegenfrischkäse (ca. 200 gr) etwas Milch Salz, Pfeffer, Muskatnuss, Zucker Pesto nach Wahl IMGP0686 Zuerst das untere Drittel des Spargels abschneiden (meist trocken und hart). Je nachdem, welche Form ihr füllen wollt, den Spargelspiegel eventuell einlegen und danach kürzen. Kurz abwaschen und in Olivenöl, Salz und Pfeffer anbraten. Etwas braunen Zucker darüber geben, wenn dieser karamellisiert, mit Aceto balsamico bianco ablöschen und einköcheln lassen. etwas auskühlen lassen. In dieser Zeit die Backmischung mit Hefe und Wasser anrühren, kneten und ruhen lassen. Nun die Schmandfüllung vorbereiten. Schmand mit Ziegenfrischkäse, Eiern, etwas Milch, Salz, Pfeffer und Muskatnuss nach Geschmack verrühren. IMGP0713 Die Form dünn mit dem Teig auskleiden auch die Ränder (zuvor ölen und mit Mehl bestäuben). Spargel einlegen und Frischkäsemasse darüber geben. Bei 170 Grad im nicht vorgeheizten Backofen (Ober-und Unterhitze) ca. 45 Minuten garen, bis die Creme leicht anbräunt und der Rand knusprig wirkt. IMGP0715 Dieses Gericht kann man prima vorbereiten, zB. für Parties oder ein Picknick im Garten. Vor dem Genuss Pesto darüber geben. Meines hier war selbstgemacht aus Koriander. Es eignet sich aber auch normales Basilikumpesto, oder Petersilie- oder Bärlauchpesto oder oder. Lasst es Euch schmecken.

  • Heute mal vegetarisch oder Wasser im Fleisch kann mich mal!

    Heute mal vegetarisch oder Wasser im Fleisch kann mich mal!

    Eigentlich wissen wir, dass wir den Preis für Discounterartikel mitbezahlen….nämlich indem wir diesen ganzen Schrott konsumieren. Was haben wir für Skandale hinter uns bzw. was kommt noch alles? Lebensmittelampel, versteckter Zucker, Analogkäse oder eben mit Wasser aufgespritzes Fleisch, um mehr Euro mit weniger Wareneinsatz zu machen?

    Die Schraube dreht sich immer weiter: gentechnisch verändertes Gemüse und manipuliertes Saatgut, damit einheimische Kartoffelsorten irgendwann nicht mehr gezüchtet werden können, sogar verboten werden. So auch in ärmeren Staaten die nur auf einjähriges Saatgut zurückgreifen dürfen, damit sie auch ja schön klein gehalten werden. Massentierhaltung, Kinderarbeit in der Textilindustrie, künstliche Aromen.

    Wann seid ihr das letzte Mal bewußt einkaufen gewesen? Stammt Euer Honig aus Nicht-EU-Ländern? Habt ihr Milchmischprodukte oder Samt-Fruchtaufstriche konsumiert? Habt Ihr diesen komischen Geschmack am nächsten Tag noch im Mund, wenn ihr Chipsletten gegessen habt? Wundert ihr euch nicht, warum euer Brot nach 5 Tagen immer noch gegessen werden kann? Warum abgepacktes Fleisch nur 1,50€ kostet?

    Viel Spaß, liebe Konsumenten! Wir lassen uns gerne veräppeln, auf Kosten des Preises.

    Denkt mal nach, beim nächsten Einkauf. Nehmt Euch die Zeit. Fangt zumindest mal an, bewußter all das in den Einkaufswagen zu packen, was uns nach und nach krank macht.

    Nur manchmal weiß ich gar nicht mehr so genau, was gut ist. Bioeier sind vom Futter der Hühner verseucht,  Obst und Gemüse wird von überall der Welt eingeflogen. Es gibt schon wieder Erdbeeren. Und seit Weihnachten Ostereier (wie alt sind die eigentlich, wenn die in den Handel kommen umd wie alt erst, wenn Ostern ist?). Kommt ihr auch so durcheinander, was jetzt gerade genießbar ist und ohne Hilfsmittelchen gewachsen? Ich verliere den Überblick, will mein Gemüse aus eigenem Anbau essen, aber wo bekomme ich richtiges Saatgut her? Wo ist ein guter Anfang und was ist ein genießbares Ende?

    Dazu kann ich nicht „bon appétit“ sagen! Das bleibt im Hals stecken.